Rohstoffe
Goldpreis: Steigende Opportunitätskosten bremsen
Der starke Zinsanstieg hat dem Glanz des gelben Edelmetalls als Hort der Stabilität zuletzt einige Schrammen zugefügt.
Weil Gold keine Zinsen oder Dividenden generiert – und beim physischen Erwerb in der Regel sogar Lagerkosten anfallen – führen steigende Zinsen erfahrungsgemäß zu einer verblassenden Attraktivität
von Gold. Mit einem Goldinvestment fällt Anlegern in Phasen mit steigenden Zinsen der Verzicht auf die Zinsen von Anleihen bzw. die Dividenden von Aktien immer schwerer. Dies kann zu einem
nachlassenden Nachfrageinteresse führen, was bei unverändertem Angebot – getreu dem Gesetz von Angebot und Nachfrage – einen fallenden Goldpreis nach sich ziehen müsste. Selbst ETF-Investoren
ließen sich in den vergangenen Tagen zu Verkäufen verleiten. So reduzierte sich die gehaltene Goldmenge dieser Finanzprodukte laut einer Datenerhebung der Nachrichtenagentur Bloomberg seit Freitag
von 2.410,20 auf 2.402,03 Tonnen. Eines sollten Investoren dabei aber auf keinen Fall vergessen: Staatsanleihen und Währungen bestehen lediglich aus Papier und nicht aus einem seltenen Edelmetall
mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte.
Am Mittwochvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit anziehenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (April) um
6,50 auf 1.653,50 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Anhaltendes Überangebot
Am Dienstagabend meldete das American Petroleum Institute einen überraschenden Rückgang der gelagerten Ölmengen und stoppte damit den gestrigen Preisverfall. Dieser wurde ausgelöst, nachdem aus
saudi-arabischen Regierungskreisen gemeldet worden war, dass man – zusammen mit anderen Produzenten – einen Preisanstieg verhindern wolle. Dieser könnte nämlich die Weltwirtschaft und damit auch
den Ölabsatz bremsen. Am Nachmittag könnte es beim Ölpreis wieder hektisch werden. Grund: Mit der Rede Ben Bernankes vor dem US-Repräsentantenhaus, den Februarverkäufen existierender US-Eigenheime
und dem Wochenbericht der Energy Information Administration zum Ölmarkt stehen gleich drei hochkarätige Termine auf der Agenda.
Am Mittwochvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MEZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (April) um 0,66 auf 106,73
Dollar, während sein Pendant auf Brent (Mai) um 0,39 auf 124,51 Dollar anzog.
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