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    Scope Analysis  3460  0 Kommentare Der SEB ImmoInvest öffnet zur Probe

    Das Management des SEB ImmoInvest hat entschieden, den Fonds für einen Tag zu öffnen. Reicht die Liquidität des Fonds, um alle Anteilrückgaben bedienen zu können, wird der Fonds fortgeführt – allerdings mit veränderten Bedingungen.

    Die Anleger des seit zwei Jahren geschlossenen SEB ImmoInvest stehen vor einer schweren Entscheidung: Entweder geben sie ihre Fondsanteile am 7. Mai dieses Jahres mit einem Wertabschlag von fünf Prozent zurück, oder sie behalten ihre Anteile und können diese, unter Beachtung der Regelungen des neuen Investmentgesetzes, künftig nur noch einmal im Jahr an die Kapitalanlagegesellschaft (KAG) zurückgeben. Die erste Option hat allerdings nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn die geschaffene verfügbare Liquidität des Fonds, die zum 7. Mai über 30 Prozent (Bruttoliquidität) betragen soll, ausreicht, um allen Rückgabewünschen nachzukommen. Reicht sie nicht aus, wird der Fonds abgewickelt. Eine genaue Angabe der für die Rückgaben zur Verfügung stehenden Liquidität (Bruttoliquidität abzüglich gebundener Mittel) liegt Scope nicht vor.

    Nach Ansicht von Scope ist die von der SEB Asset Management präsentierte Öffnungsvariante grundsätzlich zu begrüßen. Die SEB hat eine interessante Möglichkeit zur Fortführung des Fonds aufgezeigt und überlässt dabei ihren Anlegern die Entscheidung. Kritisch sieht Scope allerdings den kurzen Zeitraum, der Anlegern zur Entscheidungsfindung bleibt. Es ist kaum möglich, dass sich alle Anleger bis zum Ende der kommende Woche eine dezidierte Meinung darüber verschaffen können, welche Auswirkungen eine mögliche Fortführung des Fonds zu geänderten Rückgabebedingungen hat.

    Nach Angaben der SEB würden bei erfolgreicher Wiederöffnung sämtliche der neuen Regelungen des Anlegerschutzverbesserungsgesetzes unmittelbar eingeführt. Anders jedoch als es andere KAGen planen, sollen die Regelungen des Gesetzes in den Vertragsbedingungen derart umgesetzt werden, dass die Anteilscheinrückgabe beim SEB ImmoInvest künftig nur zu einem Stichtag pro Jahr (per Ende März) möglich ist. Eine solche Ausgestaltung trägt dem Problem der Fristeninkongruenz des Offenen Immobilienfonds Rechnung und kann insbesondere für Fonds ohne breiten Bankenvertrieb im Hintergrund sinnvoll sein. Es ist jedoch fraglich, ob die Anleger, die ursprünglich in ein börsentäglich verfügbares Kapitalanlageprodukt investierten, dem Fonds unter diesen veränderten Bedingungen in ausreichendem Maße die Treue halten werden.





    Sonja Knorr
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    Scope wurde im Jahre 2002 als unabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet. Das Unternehmen ist europaweit auf das Rating und die Analyse von mittelständischen Unternehmen, Anleihen, Finanzinstitutionen, Zertifikaten, Investment- und Immobilienfonds spezialisiert. Scope ist von der ESMA als offiziell zertifizierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. Weitere Informationen zu Scope finden sie auf www.scoperatings.com.
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    Verfasst von Sonja Knorr
    Scope Analysis Der SEB ImmoInvest öffnet zur Probe Das Management des SEB ImmoInvest hat entschieden, den Fonds für einen Tag zu öffnen. Reicht die Liquidität des Fonds, um alle Anteilrückgaben bedienen zu können, wird der Fonds fortgeführt – allerdings mit veränderten Bedingungen.