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    Euro-Krise - Rating  1567  0 Kommentare Die Schuldenkrise ist wieder da - Im Fokus steht Spanien

    MADRID (dpa-AFX) - Spanien gerät immer stärker in den Sog der Schuldenkrise. Nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) um gleich zwei Stufen rücken die vielen Baustellen der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone ins Licht: Spaniens Außenminister José Manuel García-Margallo sprach am Freitag von einer Krise gewaltigen Ausmaßes. Im staatlichen Rundfunk verwies er auch auf die Immobilienblase in Spanien, die niedrige Produktivität und die sehr schwache Inlandsnachfrage.

    S&P hatte am Donnerstagabend nicht nur die Bonität des Landes herabgestuft. Auch der Ausblick für Spanien wurde auf 'negativ' gesetzt. Damit droht eine weitere Herabstufung. Vor diesem Hintergrund dürfte es für das hoch verschuldete Land teurer und schwieriger werden, sich Geld von Investoren zu besorgen.

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    Die Ratingagentur begründete die Entscheidung damit, dass sich die Haushaltslage vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Probleme verschlechtern dürfte. Gleichzeitig steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung den Banken mit weiteren Hilfen unter die Arme greifen müsse. Das wiederum berge das Risiko, dass die Verschuldung weiter ansteigen könne, hieß es.

    Die Märkte reagierten umgehend: Die Zinsen, die das Land für die Aufnahme neuer Schulden bieten muss, stiegen am Freitag weiter an. Die Rendite für zehnjährige spanische Anleihen stieg um 0,14 Prozentpunkte auf 5,931 Prozent. Deutschland im Vergleich hat ein Spitzenrating von 'AAA' und kann sich entsprechend günstig Geld am Kapitalmarkt borgen.

    Schlechte Nachrichten gab es vom spanischen Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote stieg im April auf den höchsten Stand seit 18 Jahren. Sie schnellte von 22,9 Prozent im Vormonat auf 24,44 Prozent nach oben, wie die Statistikbehörde INE in Madrid mitteilte. Das unter der Schuldenkrise leidende Land hat die höchste Arbeitslosenquote in der Eurozone.

    Spanien ist mittlerweile der drittgrößte Haushaltssünder im Euro-Raum mit einem Fehlbetrag von 8,5 Prozent im vergangenen Jahr. Die spanische Wirtschaft stürzte zu Jahresbeginn in die Rezession. S&P geht davon aus, dass es im Gesamtjahr um 1,5 Prozent bergab geht und im kommenden Jahr nochmals um 0,5 Prozent. Bislang waren die Ratingwächter von einem Wirtschaftswachstum ausgegangen.

    Die Regierung hat sich vorgenommen, das Defizit in diesem Jahr auf 5,3 Prozent zu drücken - angesichts des Wirtschaftsabschwungs eine schwierige Aufgabe. Spanien gilt deshalb als Sorgenfall der Euro-Zone. Immer wieder gibt es auch Spekulationen, dass das Land am Ende internationale Hilfe beanspruchen müsse.

    Außenminister García-Margallo äußerte sich am Freitag kritisch über die deutsche Strategie im Kampf gegen die Krise. Deutschland exportiere 50 Prozent seiner Waren in die übrigen EU-Länder. 'Wenn es uns schlechtgeht, geht es denen auch schlecht.' Er zog einen Vergleich zur Titanic: Wenn es hier einen Untergang gebe, dann würden selbst die Passagiere der ersten Klasse untergehen.

    García-Margallo räumte zwar ein, dass die Sparprogramme absolut notwendig seien. Europa brauche jedoch gleichzeitig ein Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft. Dies wolle er Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Wochenende übermitteln.

    Die EU-Kommission setzt weiter auf den Sparkurs der Regierung in Madrid. 'Wir vertrauen den Verpflichtungen der spanischen Regierung für 2012 und 2013', sagte die Sprecherin von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso am Freitag in Brüssel. Nach EU-Vorgaben muss die Regierung des konservativen Regierungschefs Mariano Rajoy das Defizit in diesem Jahr auf 5,3 Prozent der Wirtschaftsleistung drücken. Im kommenden Jahr muss die Maastrichter Defizitgrenze von 3 Prozent wieder eingehalten werden. Falls Madrid die Vorgaben nicht einhält, drohen Geldstrafen./pe/cb/das/jsl//DP/jkr



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