Candlesticks
DAX - die langfristige Perspektive
Lieber Leser, wie geht es im DAX weiter? Leider weiß das derzeit niemand so richtig und so wird von der gesammelten Anlegerschaft mit der langen Stange im Nebel herumgefuchtelt, in der Hoffnung, etwas „Richtiges“ zu treffen. Letztlich ist die vorherrschende Stimmung an den Märkten Unsicherheit. Die weitere Richtung – auch der Ausgang der europäischen Schuldenkrise sowie der internationalen Konjunkturaussichten - ist derzeit mehr als unsicher.
Und dies drückt sich nicht nur an den völlig gegensätzlichen Meinungen mancher Volkswirte, sondern spiegelt sich auch in langfristigen Charts der internationalen Indizes aus. So läuft der DAX aus langfristiger Perspektive seit einigen Monaten in das letzte Drittel einer Chart-Formation hinein, die sich seit Anfang 2000 gebildet hat. Diese Formation, ein ansteigendes Dreieck, symbolisiert in der Regel in ihrer Schlussphase, in der sich der DAX nun befindet, eine gesteigerte Unsicherheit dar.
Völlig normal sind in solchen Phasen hektische, schnelle Richtungsänderungen. Der Kampf zwischen den Optimisten und Pessimisten, der Kampf zwischen Bullen und Bären sollte jedoch in den kommenden Monaten ein Ende finden.
Nur der Ausgang ist eben auch für den Chartisten unklar. Ein Ausbruch aus dem langfristig-wirkenden Dreieck nach oben dürfte den DAX dynamisch nach oben führen – ebenso ein Ausbruch nach unten dann doch sehr deutliche Verluste durchsetzen würde.
Die Vergangenheit zeigt: Entsprechend langfristige Chartmuster sollten in ihrer Aussagekraft nicht unterschätzt werden. So bildete sich über die 70er-Jahre hinaus eine Keilformation aus. Nach Ausbruch aus dieser Formation Ende 1982 begann der Mega-Trend im DAX – und auch der Ausbruch aus einer ansteigenden Keilformation im Jahre 1996 wirkte ausgesprochen bullish. Die aus den beiden Formationen ableitbaren Szenarien traten im DAX ein – und auch vergleichbar langfristige Formationen in anderen internationalen Indizes hatten bislang eine hohe Trefferquote.
DAX - Linienchart auf Quartalsschluss-Basis
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Welches Szenario – das positive oder negative - wäre nun für den DAX am wahrscheinlichsten?
Bei dieser Frage nun wiederum versagt die Chartanalyse aus statistischer Sicht. Denn derart langfristige ansteigende Dreiecke sind einfach zu selten, um hieraus eine verlässliche statistische Berechnung vornehmen zu können. Der langfristig orientierte Anleger sollte jedoch die dargestellte Formation durchaus für seine Anlageentscheidungen im Auge behalten.
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