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    Charttechnik  4249  0 Kommentare Halten Chartmarken Aktien auf? Die 12 Euro bei der Thyssen Aktie

    Zunächst möchte ich einem weit verbreitetes Missverständnis über die Charttechnik widersprechen: Die Charttechnik ist in keiner Weise dazu geeignet, die Zukunft vorherzusagen. Nichts kann die Zukunft voraussagen. Keine Astrologie, keine mystische Zahlen, keine Wellen und keine Charts. Die Charts sind vielmehr zur Beantwortung er Frage gedacht „Was machen die Anderen?“ Und wenn ich das weiß, kann ich die eigenen Chancen beim Spiel en der Börse verbessern. Es geht also um die Suche nach für die eigenen Pläne günstigen Wahrscheinlichkeiten. Nicht um mehr, aber auch nicht um weniger.

    Nun zu der in der Überschrift genannten Thyssen Aktie. Ich zeige Ihnen zunächst einen Monatschart von Thyssen, damit Sie sehen, was ich mit den „12 Euro“ meine:

    Wie Sie sehen, endete die große Abwärtsbewegung der Thyssen Aktie im Jahre 2008 ziemlich genau bei 12 Euro. Im Herbst 2008 setzte Thyssen mit 2 Monatskerzen dort auf und dann noch einmal in einer Monatskerze im Frühjahr 2009. Das exakte Tief war 11,74, aber das ist über so einen langen Zeitraum gesehen ohne Belang. Viel wichtiger ist, dass trotz der langen Zeit noch viele der an der Thyssen Aktie interessierten Anleger die 12 Euro als „Untergrenze“ in Erinnerung haben, bei der man „billig kaufen kann“. Und jeder Fond Manager, der jetzt aufgrund einer Fundamentalanalyse zu dem Schluss kommt, Thyssen in größeren Stückzahlen zu kaufen, braucht sich nur diesen Chart anzuschauen. Und schon hat er seinen Kaufpreis. Es ist also zu erwarten, dass es um 12 Euro herum eine Menge Kaufwillige gibt, welche Thyssen aus langfristigen Gründen kaufen wollen.

    Auf der anderen Seite gibt es natürlich die Verkäufer, welche die Thyssen Aktie seit Mitte 2011 so weit herunter verkauft haben. Sind diese jetzt fertig? Keiner kann das wissen. Es gibt nun 3 wichtige Szenarien:

    1.) Thyssen fällt nicht bis 12 Euro, sondern die Aktie kommt kurz davor zum Stehen. Das bedeutet, dass bereits die Gruppe der Ungeduldigen unter den Käufern die Verkäufer aufhalten können. Damit zeigen diese ihre Karten, sie sind anscheinend tatsächlich fertig. Stockt die Aktie eine Zeitlang oberhalb der 12 Euro, dann beginnen zunächst Daytrader aufzuspringen, und es kann zu einer schnellen Aufwärtsbewegung kommen. Als Folge davon werden noch mehr potenzielle langfristige Käufer ungeduldig, und beginnen mit ihren Käufen. Gibt es gute fundamentale Gründe dafür, dann kann sich daraus ein solider Aufwärtstrend entwickeln. Das Szenario ist also eindeutig bullisch.

    2.) Die Verkäufer sind noch nicht fertig, haben aber keine sehr großen Restbestände mehr. Dann werden sie die ungeduldigen Käufer bedienen, und die Aktie damit auf 12 Euro treiben, wo noch viel mehr Käufer warten. Durch das Auslösen von Stopps für spekulative Long Positionen kann die Aktie auch  kurzzeitig unter 12 Euro sinken, aber nicht für lange. Die Aktie wird danach lange um die 12 Euro oder knapp darüber pendeln, die Kursspanne wird immer enger werden und das Volumen abnehmen. Aus dieser Situation heraus kann später dann ein neuer Aufwärtstrend entstehen, aber das dauert noch. Normale Bodenbildungen brauchen vor allem viel Zeit.

    3.) Die Verkäufer sind noch lange nicht fertig. Auch in diesem Fall werden sie versuchen, um die 12 Euro herum möglichst viele Aktien loszuschlagen. Die Aktie wird einige Tage oder Wochen um die 12 Euro pendeln. Im Gegensatz zu Szenario 2 werden aber die Schwankungen und auch das Volumen nicht abnehmen. Ein Ausbruch aus einer solchen Konsolidierungsformation nach unten wäre dann ein Signal, die Thyssen Aktie erneut zu shorten.  Das ist also die bärische Variante.

    Fazit: Chartmarken halten Aktien nicht auf, sondern Käufer, welche sich an diesen Chartmarken orientieren. Die Beobachtung, wie sich Käufer und Verkäufergruppen an Chartmarken verhalten hilft dabei, eigene Pläne zu machen. Die drei wichtigsten Szenarien für die 12 Euro Chartmarke der Thyssen Aktie habe ich Ihnen genannt.

    Der Statistikfuchs wünscht Ihnen erfolgreiche Trades.

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    Gernot Daum
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    Als Trader hat sich Diplom-Informatiker Gernot Daum im Laufe der letzten 12 Jahre dem Swing und Intraday Trading gewidmet. Eigene Software mit Statistik im Kern gibt ihm einzigartige Markteinblicke. Als „Statistikfuchs“ publiziert er schon lange Trend Einstufungen der DAX-Aktien. Seine Trading Erfolge und Misserfolge und seine Einsichten sollen Leser anregen, selbst zu denken und einen eigenen Trading Stil zu entwickeln. Weitere Informationen: www.statistikfuchs.de
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    Verfasst von 2Gernot Daum
    Charttechnik Halten Chartmarken Aktien auf? Die 12 Euro bei der Thyssen Aktie Die Thyssen Aktie befindet sich in einem steilen Absturz. Wo wird dieser enden? Bei 12 Euro? Oder doch nicht?

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