Überraschende Entwicklung

Milliardär Nathan Tinkler will Australiens zweitgrößten Kohleproduzenten übernehmen

Whitehaven Coal (WKN A0MSK7), der zweitgrößte unabhängige Kohleproduzent Australiens, hat nach eigener Aussage ein Angebot zur vollständigen Übernahme von seinem Hauptaktionär, dem Milliardär Nathan Tinkler erhalten. Die Aktie legte daraufhin zwischenzeitlich um 9% zu und schloss 4,5% höher bei 4,18 AUD.

Whitehaven, derzeit mit rund 4,4 Mrd. Dollar bewertet, fügte hinzu, der Vorschlag sei noch zu unvollständig, um in Betracht gezogen zu werden, öffne aber die Tür zu einem offiziellen Gebot. Man habe ein Komitee von unabhängigen Direktoren zusammengestellt, um mögliche folgende Gebote zu begutachten.

Eigentlich war man allgemein davon ausgegangen, dass Tinkler seinen Anteil von 21% an Whitehaven veräußern werde. Der Konzern hatte erst im April 2,7 Mrd. Dollar für Tinklers Aston Resources und seine Explorationsgesellschaft Boardwalk Resources bezahlt. Stattdessen plant der Milliardär nun, das Unternehmen zu übernehmen, nachdem die Aktie zuletzt gefallen war und Pläne bekannt wurden, die Entwicklung von Whitehavens Projekten zu beschleunigen, teilte eine Quelle mit Wissen von dem Deal mit.

Whitehaven und ein Sprecher der Tinkler Group wollten keine weiteren Angaben zu dem vorläufigen Angebot machen und sich auch nicht dazu äußern, wer mit Tinkler in dieser Hinsicht zusammenarbeiten könnte. Dafür sei es noch zu früh und einige substanzielle Fragen offen, erklärten die Analysten von RBC Capital Markets in Sydney. Vor allem die Finanzierung eines solchen Deals wäre eine Herausforderung, glauben sie.

Tinkler würde auf jeden Fall Unterstützung für ein Gebot für Whitehaven benötigen. In der Branche wird bereits spekuliert, dass es mehrere Partner, darunter Kohleabnehmer und Investmentfirmen geben könnte.

Whitehaven verfügt über eine Abnahmevereinbarung mit der japanischen Electric power Development Co (J-Power), die jüngst eine 10%-ige Beteiligung am Maules Creek-Projekt von Whitehaven erworben hat. Weitere 15% an der Mine gehören zudem der Itochu Corp. Es wird erwartet, dass die Produktion des Konzerns von 6 Mio. Tonnen im laufenden Jahr bis 2016 auf 25 Mio. Tonnen steigen wird. Dann sollen rund 60% des Ausstoßes Kokskohle für Stahlwerke sein.

 

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