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     1420  1 Kommentar "Wir befinden uns in der zweiten Dekade des Rohstoff-Bullen-Marktes" - Seite 2

    Wie erklären Sie den stark negativen Jensen’s Alpha-Wert in den vergangenen drei Jahren?

    Grundsätzlich war die zweite Hälfte 2011 sehr schwierig. Nicht zuletzt deshalb, weil die Euroländer während den Sommermonaten immer stärker in die Krise gerieten. Das hat sich nicht zuletzt in starken Kurskorrekturen niedergeschlagen. Allerdings vergleichen wir uns nicht mit den allgemeinen Indizes sondern mit Fonds, die in vergleichbare Themen investieren. Doch auch da haben wir sehr gut abgeschnitten.

    Gibt es irgendwelche Einschränkungen hinsichtlich Sektor- und/oder Länderallokation?

    Nein, die gibt es nicht.

    Sie sind zu deutlich mehr als einem Drittel in Chemikalien und Materialien investiert. Glauben Sie nicht, dass hier ein Klumpenrisiko besteht?

    Nicht wirklich. Denn wir sind in vielen Spezialchemie-Unternehmen investiert. Deren Fundamentaldaten und Risiken unterscheiden sich allesamt deutlich von denjenigen traditioneller Chemiekonzerne. Zudem sind "unsere" Unternehmen in Sachen Kundensegmente sehr heterogen aufgestellt. So beliefern sie unter anderem so unterschiedliche Abnehmer wie Reifenhersteller oder Luftfahrtkonzerne.

    Sichern Sie die Währungen ab?

    Nein, das machen wir nicht. Wir haben eine Art natürliche Währungsabsicherung im Portfolio, denn viele Unternehmen sind Exporteure. Selbstverständlich leiden Konzerne, die nach Amerika exportieren, wenn der Dollar sinkt. Gleichzeitig kann eine Dollarschwäche aber auch bewirken, dass sich die Exporte erhöhen. Dies führt in der Folge zu höheren Einnahmen, was wiederum dem Aktienpreis hilft. Da wir nur zwei Unternehmen im Portfolio halten, die ausschließlich im eigenen Land ein- und verkaufen, ist eine Währungsabsicherung nicht notwendig.

    Wie hoch ist der durchschnittliche Anteil von Small- und Mid-Caps seit Auflegung des Fonds?

    Wir halten in unserem Portfolio knapp 50 Prozent in mittelgroßen (Mid-Caps) und knapp 50 Prozent in großen Konzernen (sogenannte Large-Caps). Zu rund einem Prozent sind wir in Small-Caps positioniert. Diese kleinen Unternehmen verfügen gemäß unserer Definition über eine Marktkapitalisierung von weniger als einer Milliarde Euro. Mid-Caps liegen irgendwo zwischen einer und zehn Milliarden Euro.

    Anstatt in Unternehmen zu investieren, die Rohstoffe abbauen, setzen Sie vor allem auf Spezialwerkstoff-Unternehmen – z.B. Zulieferer von Schiefergas-Produzenten oder Hersteller von Kohlefaser-Verbundstoffen. Wo sehen Sie die Vorteile dieser Konzerne im Vergleich zu reinen Rohstoffproduzenten?

    Wir befinden uns derzeit in der zweiten Dekade des, wie wir es nennen, „Rohstoff-Bullen-Marktes“. In der ersten Dekade waren noch viele Leute überrascht, Arbeiter und Regierungen eingeschlossen. Der Druck der Gewerkschaften, die Löhne zu erhöhen, war noch nicht sehr groß. Heute sind wir mitten drin im „Rohstoff-Bullen-Markt“. Der Druck seitens der Gewerkschaften, die Löhne zu erhöhen, nimmt stetig zu. Zudem sind viele Unternehmen in Ländern mit hohen politischen Risiken aktiv. Hinzu kommt, dass solche Regierungen von den Erdöl- und Förderunternehmen tendenziell höhere Steuern verlangen. Aus diesen Gründen suchen wir Unternehmen, die keinen solchen Risiken ausgesetzt sind.

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
    "Wir befinden uns in der zweiten Dekade des Rohstoff-Bullen-Marktes" - Seite 2 Sreejith Banerji, Fondsmanager Vontobel Fund – Future Resources, im Interview mit FundResearch.

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