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     1423  0 Kommentare Bewährungsprobe für den Euro – Die nächsten Tage werden spannend

    „Ich sehe schon Licht am Ende des Tunnels, ein Ende der Krise ist in Sicht“, so lässt sich Italiens Ministerpräsident Mario Monti in diesen Tagen zitieren. Und tatsächlich konnten zumindest die aktuell erzielten Renditen bei den Auktionen von italienischen Staatspapieren diese These stützen.

     

    Nachdem gestern schon für dreijährige italienische Bonds nur noch knapp über drei Prozent Zinsen gezahlt werden mussten – vor einem Monat wurde Italien diese Papiere nur für 4,86 Prozent los -, gingen heute die Auktionen von Anleihen mit fünf- und zehnjähriger Laufzeit auch mehr als reibungslos über die Bühne. Italien konnte sich deutlich günstiger refinanzieren als noch vor einem Monat. Die Rendite für die Langläufer lag nur noch bei 5,82 Prozent und damit 14 Basispunkte niedriger als im Vergleich zu Ende Juli bei den fünfjährigen Bonds betrug der Abschlag sogar 56 Basispunkte, die Rendite lag bei 4,73 Prozent.

    Hat sich die Lage in Italien wirklich so dramatisch verbessert, wie sich Monti und Bundeskanzlerin Merkel bei ihrem Treffen mehr als einmal gegenseitig versicherten? Merkel lobte die Reformbemühungen Italiens als „eindrucksvoll“ und ist „persönlich überzeugt, dass diese Bemühungen Früchte tragen werden“. „Italien hat große Erfolge erzielt, und die Märkte sind dabei, diese Erfolge auch anzuerkennen“, erwiderte Monti zugleich. Wahrscheinlich hatte er kurz zuvor von seinem Finanzminister die niedrigeren Finanzierungskosten seines Landes am Anleihemarkt übermittelt bekommen.

    Diese spiegeln in meinen Augen allerdings noch lange nicht eine sich verbessernde wirtschaftliche und finanzielle Verfassung Italiens wider. Vielmehr ist dort wohl sehr viel Hoffnung auf die Umsetzung der Ankündigungen vom anderen Mario enthalten. Die Finanzmärkte vertrauen darauf, dass EZB-Präsident Mario Draghi auf dem nächsten EZB-Treffen am 06. September seine Pläne für den Anleihekauf von Ländern wie Italien und Spanien konkretisiert und zeitnah in die Tat umsetzt. Diese Hoffnung ist es auch, die die europäische Gemeinschaftswährung, wenn auch noch auf sehr niedrigem Niveau, zumindest stabilisiert. Nachdem der Euro noch Ende Juli drohte, unter die Marke von 1,20 zum US-Dollar zu fallen, freundet er sich langsam aber sicher wieder mit der Region um 1,25 USD an und wartet auf neue Impulse. Und genau diese kommen unter anderem am morgigen Freitag in Form der mit Spannung erwarteten Rede vom US-Notenbank-Präsidenten Ben Bernanke in Jackson Hole.

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    Torsten Gellert
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    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
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    Verfasst von 2Torsten Gellert
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