Egbert Prior: Diese Aktie auf den Mer(c)kzettel
Trotz einiger Rückschläge bei Medikamentenentwicklungen: Die Aktie nimmt Kurs auf ein neues Allzeithoch. Aktuell 99 Euro. Die bislang gültige Rekordmarke wurde am 15.6.2007 mit 106,55 Euro markiert. Seit unserer letzten Empfehlung am 13. Juni legte der Kurs um ca. 33% zu. Ein beherztes Sparprogramm und erstaunlich gute Geschäftszahlen begeistern die Anleger am meisten. Die Resultate für das dritte Quartal werden am 15. November veröffentlicht, wir rechnen wieder mit einer positiven Überraschung. Bereits nach dem Halbjahresbericht hatte Vorstandschef Karl Ludwig Kley, der vor wenigen Tagen auch zum Präsidenten des Verbandes der Chemischen Industrie gekürt wurde, die Jahresprognose angehoben. Im laufenden Turnus sollen 10,7 Milliarden Euro durch die Bücher gehen, der operative Gewinn (vor Abschreibungen) soll bei rund 2,9 Milliarden landen. 2011 belief sich der Umsatz auf 10,3 Milliarden, unter dem Strich blieben 680 Millionen Gewinn nach Steuern. Bei der Marge besteht noch Spielraum nach oben. Deswegen haben sich die Darmstädter ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm verordnet. Die jährlichen Ausgaben sollen um rund 300 Millionen gekürzt werden. Insbesondere wird die Zentrale der Pharmatochter Serono in Genf geschlossen und die verbleibenden Funktionen nach Hessen verlegt. Darüberhinaus will der Konzern bis 2015 etwa 10% der Stellen in Deutschland streichen. Im Klartext, von 10.900 Arbeitsplätzen sollen 1.100 wegfallen, die meisten davon am Firmensitz in Darmstadt. Dabei will man aber ohne Kündigungen auskommen. Weltweit beschäftigt Merck 40.000 Mitarbeiter. Gleichwohl soll die zentrale Rolle von Darmstadt als weltweitem Hauptquartier ausgebaut und dafür in den nächsten zehn Jahren etwa 250 Millionen locker gemacht werden. Im zweiten Quartal brummte das Geschäft in allen drei Sparten: Pharma, Spezialchemie (Merck ist Weltmarktführer bei Flüssigkeitskristallen) und Laborbedarf – der Umsatzzuwachs jeweils mehr als 10%. Die Wurzeln der Darmstädter reichen bis ins Jahr 1668. Merck ist damit das älteste chemisch-pharmazeutische Unternehmen der Welt und firmiert als Kommanditgesellschaft auf Aktien. Die inzwischen auf mehr als 200 Personen angewachsene Gründerfamilie hält als Kommanditistin 70%, während 30% des Kapitals in Form von Aktien bei außenstehenden Investoren liegen. Mit einem KGV von 14 ist die aktie nicht mehr ganz billig. Wegen der Einsparungen dürfte der Gewinn aber in den nächsten Jahren besonders kräftig zulegen.
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