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     2645  0 Kommentare Wirklich dümmlich, Mr. Romney!

    Jetzt ist sie durch, die Wahl in den USA. Und wie war es? Wie immer total anders als bei uns. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass es dieses Mal mehr um die Wirtschaft ging als in allen anderen Wahlen zuletzt.

     

    In unserer Presse wurde der Wahlverlierer Romney als dümmlich bezeichnet. So schrieb der Nachrichtendienst von T-Online: „Zu radikal, zu durchsichtig, zu negativ, zu dümmlich - deutsche Amerika-Experten und Außenpolitiker gehen nach der Niederlage von Mitt Romney bei der US-Wahl hart mit ihm und den Republikanern ins Gericht.“

     

    Ich finde das erstaunlich und denke: In den USA wird wenigstens noch über den richtigen Weg gestritten. Dort tobt noch der alte Kampf: Auf der einen Seite der knallharte Kapitalismus von Mitt Romney mit niedrigen Steuern, aus dem sich der Staat weitgehend fern halten soll, und auf der anderen der Sozialstaat.

     

    Beobachtet man dagegen die Bundesrepublik Deutschland, muss dieses Land mit den Augen von Mitt Romney manchmal wirklich aussehen, wie früher die DDR mit den Augen der Bundesrepublik. Und das ist doch nun wirklich dümmlich, Mr. Romney.

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Wirklich dümmlich, Mr. Romney! In den USA wird wenigstens noch über den richtigen Weg gestritten