Sahra Wagenknecht
Ludwig Erhard als Vorbild für die Linkspartei
Foto: DIE LINKE
Sahra Wagenknecht, Vizechefin der Fraktion der Linken im Bundestag, rät ihrer Partei, das Augenmerk auch mal auf den früheren CDU-Wirtschaftsminister Ludwig Erhard und den Prinzipien der sozialen
Marktwirtschaft zu legen. „Erhard wäre bei uns mit seinen Ansprüchen am besten aufgehoben“, sagte Wagenknecht in einem Gespräch mit dem Hamburger Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.
Ihre Partei habe zwar von Marx bis Gramsci auch andere Traditionen. Es sei dennoch richtig, sich an den Ansprüchen der CDU-Politik der fünfziger Jahre zu orientieren. „Die Linke will Wohlstand für
alle und steht damit im heutigen Parteienspektrum ziemlich allein“, betonte Wagenknecht gegenüber dem „Spiegel“.
Zugleich berief sie sich auf die wirtschaftspolitischen Prinzipien, die von den Gründungsvätern der sozialen Marktwirtschaft aufgestellt wurden. „Der damalige Neoliberalismus war das Gegenteil des
stumpfsinnigen Glaubens an den Segen deregulierter Märkte, den man heute mit diesem Begriff verknüpft“, so Wagenknecht weiter. „Ökonomen wie Wilhelm Röpke, Walter Eucken und Alfred Müller-Armack
waren überzeugt, dass der Markt nicht alles richten kann, der Staat muss die Regeln und den Ordnungsrahmen setzen.“
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