Erneute Probleme mit der Regierung der Mongolei

Stellt Rio Tinto die Arbeiten am gigantischen Oyu Tolgoi-Projekt vorübergehend ein?

Der Bergbauriese Rio Tinto (WKN 852147) hat Berichte, dass er in Betracht ziehe, die Bauarbeiten auf seiner 6 Mrd. USD teuren Kupfer- und Goldmine Oyu Tolgoi in der Mongolei auszusetzen, heruntergespielt aber nicht dementiert. Derzeit versucht die Regierung des asiatischen Landes – wieder einmal – einen größeren Anteil an dem Projekt zu erlangen.

Laut einem Bericht von Bloomberg überlegt Rio Tinto derzeit, die Bauarbeiten an der Mine vorübergehend auszusetzen, deren erste Phase nahezu beendet ist. In dem Bericht wurde allerdings nicht deutlich, ob eine solche Pause sich auf die erste oder die zweite Phase der Arbeiten bezieht. Letztere muss noch vom Unternehmen freigegeben werden.

Schon im vergangenen Oktober hatte der Konzern ein Ersuchen der Regierung der Mongolei zurückgewiesen, den bestehenden Deal zu Oyu Tolgoi aus dem Jahr 2009 neu zu verhandeln. Mit dieser Vereinbarung erhielt die Mongolei einen Anteil von 34% an dem Projekt und machte so den Weg frei für den Bau der riesigen Mine.

Oyu Tolgoi hat in der Mongolei ein deutliches Wirtschaftswachstum ausgelöst – aber auch eine Debatte darüber, ob und wie man den (Rohstoff-) Reichtum des Landes mit internationalen Minenfirmen teilen sollte. Einige Regierungsvertreter wollen die Abkommen mit diesen Gesellschaften neu aushandeln, da sie ihrer Meinung nach die Unternehmen bevorzugen.

Rio kommentierte diesen Bericht nicht, erklärte nur, dass Oyu Tolgoi im Plan liege, um noch im ersten Halbjahr 2013 die kommerzielle Produktion aufzunehmen. Man arbeite auch weiterhin mit allen Beteiligten – auch der Regierung der Mongolei – daran, die Erfolge von Oyu Tolgoi allen Parteien zu bringen, so ein Sprecher.

Gleichzeitig hieß es von der Rio Tinto-Tochter Turquoise Hill heute, dass auf Oyu Tolgoi nun das erste Konzentrat produziert worden sei, nachdem im Januar die ersten Erze den Konzentrator durchliefen.

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