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    Geschlossene Fonds  2743  0 Kommentare Aufklärung über Kapitalanlagen tut Not

    Mehrfach bin ich auf das Editorial der vergangenen Ausgabe angesprochen worden: „Musstest Du unbedingt die schlechte Stimmung der Branche auf dem VGF-Summit zum Thema machen?“ Der Markt brauche positive Nachrichten, Optimismus sei nötig. Das stimmt. Aber es ist nun mal Aufgabe von Journalisten, die Realität abzubilden. Und nicht, eine schöne Scheinwelt aufzubauen. Außerdem hätte mir doch jeder Teilnehmer des Summit vorwerfen können, ich sei zugekifft über die Veranstaltung gelaufen, wenn ich über Friede, Freude, Eierkuchen berichtet hätte.
     
    An dieser Stelle wollte ich eigentlich den Dreh in Richtung Optimismus bekommen. Aber da ist mir die Aktualität dazwischen gekommen. Am Dienstag rückte die Staatsanwaltschaft mit 1.200 Ermittlern bei der S&K an, durchsuchte in sieben Bundesländern Büros, verhaftete die Geschäftsführer Stephan Schäfer und Jonas Köller, dazu Manager von United Investors und weitere Beschuldigte. Der Verdacht: Banden– und gewerbsmäßiger Betrug mit Kapitalanlagen, Untreue und weitere Straftaten. Die Staatsanwaltschaft spricht davon, dass Anleger Geld in dreistelliger Millionenhöhe verloren haben.
     
    Eine Überraschung? Wohl nicht. Glaubhafte Hinweise auf staatsanwaltschaftliche Ermittlungen im Hintergrund machten schon vor über einem Jahr die Runde. Nun schaffte es die Razzia sogar als TV-Beitrag in die wichtigsten Nachrichtensendungen. Auch wenn es sich um einen Einzelfall mit offenbar krimineller Energie handelt, wird bei den meisten Menschen der „geschlossene Fonds“ als Synonym für Betrug und Beschiss hängen bleiben. Das ist nicht gut.
     
    Und zeigt erneut, wie wichtig es ist, über Kapitalanlagen aufzuklären. Das ist auch das Ergebnis einer Studie zum Investitionsverhalten der deutschen privaten Anleger. Darin wird deutlich, dass geschlossene Fonds weiter ihre Fans haben. Neue Fonds zeichnen wollen vor allem Anleger, die sich bereits in der Vergangenheit an den unternehmerisch geprägten Angeboten beteiligt haben. Daraus schließe ich, dass es genug private Investoren gibt, die mit geschlossenen Fonds viel Geld verdient haben und auch weiterhin an Erfolge glauben. Und das ist gut.
     
    Ihr Markus Gotzi,
    Chefredakteur "Der Fondsbrief"
     




    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
    Geschlossene Fonds Aufklärung über Kapitalanlagen tut Not Die jüngsten Entwicklungen um die S&K waren keine Überraschung. Dies zeigt erneut, wie wichtig es ist, über Kapitalanlagen aufzuklären. Das Ergebnis einer Studie zum Investitionsverhalten deutscher Privatanleger zeigt auch, geschlossene Fonds haben weiter ihre Fans.

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