Die Entdeckung von Venus
BHP und die Zukunft der Nickel-Sparte
Eine interessante Entdeckung im Westen Australiens sorgt für neue Phantasie bei dem Bergbaukonzern. Die Zukunft der Nickelsparte ist völlig offen.
Was man genau gefunden hat, ist bisher noch schwer zu sagen. Doch BHP Billiton (WKN: 850524) könnte einen wahren Nickelschatz in der australischen Provinz entdeckt haben. Darauf
deuten die ersten Bohrungen hin. 20 von 21 Löchern enthalten hohe Nickelkonzentrationen. Die bisherigen Ergebnisse erstrecken sich über eine Streichlänge von 300 Metern, sind jedoch nach allen
Richtungen und in die Tiefe hin offen. Es ist zu früh, um hieraus direkte Schlüsse zu ziehen, für Reservenschätzungen müssen noch viele weitere Untersuchungen erfolgen.
Klar ist jedoch, dass die Entdeckung in einer für BHP günstigen Region liegt, die Infrastruktur ist vorhanden, was Kosten reduzieren würde. Die Fundstelle liegt nahe der Mine von Leinster, rund 375
Kilometer von Kalgoorlie entfernt. Diese neue Liegenschaft in Westaustralien hat den Namen „Venus“ erhalten, in Anlehnung an den Planeten. Bestätigt wird vom Unternehmen, dass durch die Entdeckung
die Nickelsparte eine ganz neue Bedeutung erlangen könnte. Zuletzt hat das Nickelgeschäft in Australien einen Halbjahresverlust von 205 Millionen Dollar gebracht. Niedrige Nickelpreise und ein
starker Australischer Dollar waren dafür verantwortlich. Sollte das neue Gebiet so lukrativ sein, wie es sich andeutet, könnte die Profitabilität wieder erreichbar sein. Diese ist derzeit nur auf
Cerro Matoso in Kolumbien zu finden.
Daher gab und gibt es bei BHP auch Überlegungen, was man mit dem Nickelgeschäft anfangen soll. Ein Verkauf schien nicht unmöglich, doch die Neuentdeckung macht diese Variante unwahrscheinlicher.
Zudem hätte man bei einem Verkauf kaum einen lukrativen Preis erzielen können, da der Nickelpreis noch immer schwach ist.
Inzwischen wird eher an einen Spinoff gedacht, bei dem die Aktionäre entsprechend profitieren könnten. Aber auch diese Alternative ist nur ein Gedankenspiel. Entschieden ist bisher noch
nichts.
Analysten bewerten die Nickelsparte von BHP derzeit mit 3,5 Milliarden Dollar bis 4,5 Milliarden Dollar. Die breite Spanne macht deutlich, wie unsicher man sich hinsichtlich der Neuentdeckung in
Westaustralien ist. Außerdem zeigen sich darin die Fragezeichen über die Entwicklung des Nickelpreises. Zugleich sorgt jedoch der Fund in Westaustralien für eine Menge Phantasie am Markt. Er könnte
das Geschäft wieder beleben.
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