Rohstoffe
Kommt ein Moratorium für Uranprojekte in Kanada?
Die Welt wird für die Bergbaubranche nicht unbedingt leichter in diesen Tagen.
Nicht nur steigende Kosten in der Produktion zum Beispiel für Energie oder der Mangel an qualifizierten Experten machen den Managern Sorgen. Immer häufiger kommt es auch zu Streitigkeiten wegen Umweltaspekten, wofür auch strengere Richtlinien in immer mehr Staaten sorgen.
Vor allem gegen neuen Projekte wird opponiert. Das musste zuletzt vor allem die australische Lynas erfahren. Die Gesellschaft hat sich eine lange und heftige Auseinandersetzung mit der lokalen Bevölkerung und Umweltgruppierungen in Malaysia um eine Verarbeitungsanlage für Seltene Erden geliefert. Zankapfel waren dabei vor allem schwach radioaktive Abfälle, die in der Produktion anfallen und von denen die Gegner der Lynas-Anlage Schäden an der Umwelt erwarteten.
Ungleich stärker als bei den Seltenen Erden ist die Radioaktivität, mit der die Uranförderer und -verarbeiter hantieren müssen. Dies sorgt immer mehr für Widerstand, unter anderem in Kanada. Das Land gehört weltweit zu den wichtigsten Fördernationen für Uran und weist eine der größten Reserven des Rohstoffes auf, der insbesondere in Boomnationen wie China zunehmend wichtiger wird. Das asiatische Land wird, um den stetig wachsenden Bedarf an Elektrizität zu sichern, die Stromerzeugung durch Atomkraftwerke stark ausbauen. Und Kanada wird eine der Schlüsselregionen sein, die die zukünftige Uranversorgung der Atomkraftwerke sicherstellen wird.
Schon seit einiger Zeit blickt die gesamte Bergbaubranche daher mit Sorge auf wachsende Streitigkeiten zwischen Bergbaukonzernen, dem kanadischen Staat und verschiedensten Aktivistengruppen, die unter anderem die Rechte der Bevölkerung schützen wollen, insbesondere der ländlichen Einwohner Kanadas sowie indigener Gruppen. Es ist ein klassischer Fall von Land- und Ressourcenkonflikten, der sich im Norden Amerikas zeigt und der zunehmend eskaliert, unter anderem in Uranbergbau.
Der zweite Jahrestag der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan und der Nukleardesaster im Kernkraftwerk als Folge der Naturgewalten hat erneut kanadische Aktivisten auf den Plan gerufen. Unterstützt von einer ganzen Reihe von Organisationen, unter anderem Greenpeace, hat die „Coalition Pour que le Québec ait meilleure mine“ die Behörden in Quebec aufgefordert, ein Moratorium für die Exploration von Uranvorkommen zu verhängen.
Damit dürften die Aktivisten eine breite Unterstützung in der Bevölkerung finden, denn Umfragen zufolge sollen mehr als drei Viertel der Menschen eine Studie zur Bewertung der Folgen des Uranbergbaus von unabhängiger Seite befürworten. Die Regierung der kanadischen Provinz Quebec hat schon zuvor zugesagt, keine neuen Uranbergwerke zu genehmigen, bevor nicht unabhängige Anhörungen erfolgt seien. In der Branche stößt man damit auf Gegenwehr. So hat im Oktober vergangenen Jahres Strateco Resources von der Canadian Nuclear Safety Commission eine Genehmigung für Explorationsarbeiten in den Otish Mountains erhalten. Die Gesellschaft versucht nun per Gericht, die Regierung von Quebec zum Einlenken zu bewegen. Es liegt auf der Hand, dass dieser Streit nicht kurzfristig enden wird.
Lesen Sie auch
Der Börseninformationsdienst Miningscout hat sich auf Berichte aus dem Rohstoffsektor spezialisiert. Unter http://www.miningscout.de werden fundierte Informationen zu Rohstoffen, Minenunternehmen und Branchentrends bereitgestellt. Als Informationsportal für internationale Minengesellschaften bietet Miningscout zudem eine professionelle Plattform, um Rohstoffunternehmen mit allen wichtigen Investitionsaspekten zu präsentieren.
Viel Erfolg beim Handeln wünscht,
Dieser Artikel wurde i.A. Miningscout.de/IMP UG erstellt. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum
Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar, sondern spiegelt nur die Meinung des Autors wieder. Ich übernehme keinerlei Haftung für finanzielle Verluste, Irrtümer sind vorbehalten! Börsengeschäfte,
besonders Termingeschäfte, beinhalten Risiken, die zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals und darüber hinaus führen können! Alle Angaben und Quellen werden sorgfältig recherchiert. Für die
Richtigkeit sämtlicher Inhalte wird jedoch keine Garantie übernommen, ich behalte mir trotz größter Sorgfalt einen Irrtum insbesondere in Bezug auf Zahlenangaben und Kurse ausdrücklich vor. Die
enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die fürzuverlässig erachtet werden, erheben jedoch keineswegs den Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Aufgrund gerichtlicher Urteile sind
die Inhalte verlinkter externer Seiten mit zu verantworten (so u.a. Landgericht Hamburg, im Urteil vom 12.05.1998 – 312 O 85/98), solange keine ausdrückliche Distanzierung von diesen erfolgt. Trotz
sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehme ich keine Haftung für die Inhalte verlinkter externer Seiten. Für den Inhalt dieser sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich