Gold
Goldminenbrache: Ein neuer Ausweg aus dem Kostendilemma - Teil 1
In der Rohstoffbranche diskutiert jeder seit längerem über steigende Kosten. Die Ausgabenexplosion lässt die Ergebnisspannen der Unternehmen erodieren. Rohstoffförderer benötigen immer höhere Mindestpreise, um profitabel arbeiten zu können.
Vor allem bei aufwändig zu produzierenden Rohstoffen kann dies schnell einen ganzen Rohstoffzweig ins Schlingern bringen, wenn die Preise rückläufig sind. Die Entwicklungen in der südafrikanischen Platinbranche sind hier ein warnendes Beispiel für die Auswirkungen.
Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, dieses Problem zu lösen. Dass gleich viele Kostenpositionen gleichzeitig steigen, Energie, Chemikalien, Löhne und ähnliches, verstärkt die Herausforderungen für das Management der Unternehmen. Eine Trendwende scheint nicht in Sicht. Dies zeigt ein einfaches Beispiel: Die Knappheit an qualifizierten Bergbauexperten, vor allem außerhalb „typischer“ Bergwerksländer, ist nicht auf die Schnelle zu beheben. Übliche Ausbildungszeiten und viele Probleme im Bildungssystem insbesondere von Schwellenländern verhindern dies.
Auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Kostendilemma könnte vor allem die Goldminenbranche einen eleganten Weg beschreiten. Der bekannte und renommierte Fondsmanager Robert Cohen hat mit einem alternativen Ansatz bereits bei einigen Unternehmen und auf Konferenzen für Aufsehen gesorgt. Im Zentrum seiner Idee steht das Gold und damit das Wirtschaftsgut, das diese Bergwerksbetreiber selbst produzieren. Cohens Idee grob zusammen gefasst: Unternehmen sollen Gold zumindest zum Teil als Währung benutzen, statt gänzlich auf ungedeckte Währungen wie den Dollar zu vertrauen. Mit dieser Maßnahme, so die Auswirkungen von Cohens Idee, könnten die Konzerne Kosten und Finanzen stabilisieren.
Die Idee ist, zugegeben, nicht ganz neu. Schon oft hatte Gold die Funktion zu erfüllen, eine Währung zu unterlegen und damit ihren Wert zu stabilisieren. Ähnlichkeiten zu Cohens Aufforderungen an die Goldindustrie finden sich auch am Aktienmarkt, wo viele Unternehmen eigene Anteilsscheine kaufen. Eine typische Verwendung dieser Papiere ist dann der Einsatz bei Unternehmenskäufen als "Akquisitionswährung". Das macht vor allem Sinn, wenn eine Aktiengesellschaft die eigenen Papiere in einem unterbewerteten Zustand kaufen kann und sie später bei gestiegenen Kursen als "Akquisitionswährung" einsetzt. Damit schützt man sich auch vor steigenden Bewertungen der Unternehmen, die man übernehmen will – hier nimmt der steigende Preis der eigenen Aktien dann eine ausgleichende Funktion wahr.
Vergleichbares soll das Gold bei Goldförderern bewirken. Das Edelmetall hat sich als sehr stabil im Austauschverhältnis zu anderen Sachwerten erwiesen. Cohen nennt in einem Interview Immobilien und Öl als Beispiele hierfür – irrationale Marktblasen ausgenommen. Cohen regt an, dass Goldförderer Teile ihrer Förderung als Goldschatz behalten statt direkt am Markt zu verkaufen und in Zahlungsmittel der Zentralbanken wie Dollar und Euro zu tauschen. Während diese Zahlungsmittel anschließend einer Inflation ausgesetzt sind, biete Gold als Sachwert zum einen Schutz vor Inflation, zum anderen aufgrund seiner Wertstabilität zu vielen Sachgütern eine "Versicherung" gegen steigende Kosten.
Wie das in der Praxis aussehen könnte und welche Favoriten der erfahrene Fondsmanager unter den Goldwerten hat, lesen Sie in den beiden folgenden Teilen unser heute startenden kleinen Artikelserie.
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