Schlag gegen Australien

Bergbaumilliardär Friedland sieht Südafrika vorne

Die Bergbaukonferenzen ziehen weiter. Von Kanada geht es nach Hongkong. Dort sind auf den Podien interessante Thesen zu hören, die sicherlich nicht jeder teilen wird.

Die Regierungen machen es Bergbauunternehmen weltweit derzeit alles andere als leicht. Die Gewinne der vergangenen Jahre haben Politiker auf den Plan gerufen. Sie wollen daran partizipieren. Neue Steuern werden eingeführt, neue Abgaben sollen für vollere Staatskassen sorgen. Oft verkennen sie jedoch, dass viele Gesellschaften inzwischen kämpfen müssen, dass Gewinne nicht mehr so selbstverständlich sind wie noch vor einigen Jahren. Dazu kommen weitere Knackpunkte aus Sicht der Bergbaukonzerne. Hierzu zählen höhere Energiekosten, höhere Arbeitskosten, verschärfte Umweltauflagen und auch der Widerstand der einheimischen Bevölkerung.

Seit Jahren besonders in der Kritik der Minenkonzerne stehen Australien sowie die australische Regierungschefin Julia Gillard. Einer der großen Männer der Branche, Bergbaumilliardär Robert Friedland, schießt auf der „Mine and Money Moneyrence“ in Hongkong mit schweren Geschützen gegen das Land am anderen Ende der Welthalbkugel. Er fragt, ob man Australien und seiner Führung wirklich noch Vertrauen könne. Gleiches gilt in seinen Augen auch für Nordamerika. Beide Regionen werden als politisch stabil und juristisch sicher eingestuft. Doch Friedland lässt die Frage offen, ob nicht auch in den USA die Goldindustrie verstaatlicht werden könnte. Dabei verweist er auf die wirtschaftlich alles andere als gute Lage der Wirtschaftsmacht USA.

Statt Kanada, USA oder Australien empfiehlt er seinen Zuhörern, sich intensiver mit Afrika zu beschäftigen. Dort sieht er die Zukunft des Bergbaus, dort sollten Konzerne und Anleger ihr Geld investieren. Vor allem Südafrika fasziniert Friedland, aber auch vom Kongo ist er angetan. Das Land am Kap hat eine lange Bergbautradition. Außerdem ist die Infrastruktur in Südafrika mit der in den Industrienationen zu vergleichen. Die Furcht vor einer Nationalisierung von Bergbauunternehmen in Südafrika wischt er vom Tisch. Die dortige Regierung versuche, die einheimische Bevölkerung am Erfolg des Rohstoffreichtums des Landes teilhaben zu lassen. Hier sucht man in der Politik nach neuen Möglichkeiten. Zudem sollten seine Zuhörer nicht alles glauben, was in der Zeitung steht. Über die Streiks im Land, über die höheren Arbeitslöhne, über die Sicherheitsbedenken, über die Gedankenspiele innerhalb der Regierungspartei ANC – dazu sagt er nichts.

Ob es bei diesen Ausführungen Widerspruch von seinen Zuhörern gab, ist nicht überliefert. Sicher ist hingegen, dass Friedland in Afrika Erfolg hatte. Er hat den Bergbaukonzern Ivanplats (WKN: A1J6ZL) gegründet, der im Kongo und in Südafrika tätig ist. Dort werden unter anderem Kupfer, Gold und Platin gefördert. Dies mag seine Begeisterung für die afrikanischen Weiten erklären.


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