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SER im Focus

SER Systeme AG hat einen Marktanteil von etwa 7% bei Dokumenten-Management- (DMS) und Workflow-Systemen (WF). Damit sei das Unternehmen nach Meinung von Analysten, z.B. der WestLB, der führende europäische Anbieter in dieser Branche.

Auf dem inländischen Markt zählt man neben SER noch IBM und FileNet zur Gruppe der führenden Anbieter. Darüber hinaus sind CE Computer Equipment, Documentum und IXOS zu nennen. Diese und weitere ca. 15 Unternehmen fokussieren große bis mittelgroße Installationen, die nach Schätzung der WestLB etwa 50 % des deutschen DMS-Marktes ausmachen. Die Konkurrenz auf dem DMS-Markt sei insgesamt sehr heterogen. Auch große Hardware-Hersteller wie Canon, IBM und Minolta träten auf.

Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen bietet SER die komplette Produktpalette von der Archivierung über das Dokumentenmanagement bis hin zum Workflow an. Mit SERBrainware betritt man das Segment der automatisierten Interpretation und Klassifikation von Dokumenten. Die Akquisition von EIS ermöglicht nun auch die Integration von Front Office eBusiness Applikationen und Back Office Dokumentenverwaltung. EIS International Inc. (USA) verfügt über eine Sprachdekodierungstechnologie, mit deren Hilfe das gesprochene Wort als neues Medium in DMS-Lösungen integriert werden kann.

Mit der jüngsten Akquisition von Eis International Inc. (USA) hat SER nun ein ungemein wichtiges Standbein im US-amerikanischen Markt und kann fortan als Player auf dem Weltmarkt gelten. Ein weiterer Vorteil auf der Vertriebsebene ist gegenüber dem wichtigsten Wettbewerber FileNet darin zu sehen, dass SER direkt vermarktet. Das ist bei den erklärungsbedürftigen Produkten, um die es sich im von SER adressierten oberen Marktsegment handelt, von Vorteil.

SER habe im Q3/99 mit einer über 20%-igen Reduktion der geplanten Umsätze und einer fast 45%-igen Senkung des erwarteten Jahresüberschusses für 1999 enttäuscht. So die Meinung der Analysten der WestLB. Sie gehen nach dem Tiefstpunkt in Q4/99 für 2000 von einem deutlich positiveren Geschäftsverlauf aus. Dabei unterstellt man eine Wachstumsstrategie, die einerseits auf einem marktinduzierten hohen internen Wachstum mit ca. 30-35% pro Jahr und andererseits auf einer intensiven Akquisitionsstrategie beruht.

SER plant folgende Zahlen (1999___2000e___2001e):

Umsatz (Mio. DM): 237___425___600


EBIT (Mio. DM): 31,5___60___105

In 1999 sind die Umsätze von EIS nicht eingeschlossen, da das US-Unternehmen erst in 2000 vollständig übernommen wurde. Für 2000 wird mit einem Umsatzbeitrag von EIS in Höhe von 185 Mio. DM gerechnet (ca. 40% vom Planumsatz 2000). Daraus folgt: Das von der WestLB gesehene, vom Markt induzierte Wachstumsrate in Höhe von 30-35% wird in 2000 fast ausschließlich durch externes Wachstum realisiert. Zu bedenken ist ferner, dass die nahezu Verdopplung des EBIT’s in diesem Jahr bei lediglich geringem internen Wachstum und zu verdauender, größerer Akquisition bewerkstelligt werden soll.

Die WestLB sieht per 11/99 folgende Gewinnreihe (1999___2000e___2001e), die in etwa mit den oben zitierten Unternehmensprognosen korrespondiert:

Ergebnis pro Aktie (Euro): 0,75___1,52___2,24

Danach ergibt sich ein 2001er KGV von 21,5 beim aktuellen Kurs von 48,20 Euro. Das PEG stellt sich unter der Annahme eines mittelfristigen durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstums von 50% auf unter 0,5. Die Parameter sind aber -wie oben diskutiert- an die Erreichung ambitionierter Ziele geknüpft.