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Infomatec-Investoren verunsichert
Die Infomatec-Aktie verliert heute in der Spitze unter volatilem Kursverlauf bis nahezu 10%. Gegen 12:00 stabilisiert sie sich etwas bei 34,50 (-4,4%).
Am Freitag vergangener Woche hatte das Unternehmen vorläufige Zahlen für 1999 bekannt gegeben. Der Umsatz für das Gesamtjahr belief sich danach auf 49,8 Mio. Euro. Damit wurden die auf 44 Mio. Euro
lautenden eigenen Prognosen um knapp 14% übertroffen. 1998 waren 22,25 Mio. DM Umsatz erzielt worden. Das Unternehmen rechnet vor, dass dies eine Steigerung um ca. 340% ist.
Allerdings dürfte der weitaus "fundamentalere" Grund in der Tatsache liegen, dass die Aktie in hohem Bogen aus einem 3-Sat-Börsendepot geflogen ist.
Als weiterhin sehr erfreuliche Tatsache vermeldet Infomatec, dass die Zahl der Beschäftigten im Konzern im Jahr 1999 auf etwa 600 und damit um mehr als 80% gegenüber den Planzahlen (326
Mitarbeiter) angestiegen sei. Das Unternehmen wertet das als Beleg für die Attraktivität des Augsburger Softwarekonzerns als Arbeitgeber.
Infomatec wird voraussichtlich einen Jahresfehlbetrag nach DVFA in Höhe von ca. 16 Mio. Euro ausweisen. Darin enthalten sind Abschreibungen von ca. 12 Mio. Euro - vor allem wegen der jetzt
abgeschlossenen Neustrukturierung des Konzerns.
Wir berichteten über die Neuausrichtung, in deren Rahmen Infomatec die Unternehmensbereiche zu schlagkräftigen, flexiblen und konsequent auf das Thema Internet ausgerichteten Einheiten
zusammenfassen möchte.
Das Unternehmen verweist auf das enorme weltweite Wachstum des Konzerns (u.a. Niederlassungen in China, Japan, Hongkong und Australien), das den Einsatz erheblicher finanzieller Mittel für Personal
in Marketing, Forschung und Entwicklung, sowie für den Auf- und Ausbau von internationalen Vertriebswegen bedingte. Infomatec erwähnt in diesem Zusammenhang wiederum die Kooperationen u.a. mit Sun
Microsystems, Transmeta, Hornblower Fischer und National Semiconductor.
Gleichzeitig wurde auch bekannt gegeben, dass die Bilanzpressekonferenz sowie die DVFA-Analystenkonferenz vom 31. März auf den 13. April 2000 verschoben wurde. Zur Begründung wird angeführt, dass
die gemäß der neuen Unternehmensstruktur erforderliche Segmentsberichterstattung einen erheblichen Mehraufwand bei Organisation und Durchführung der Konzernbilanzierung bedeute. Hinzu käme die
Tatsache, dass die 1999 übernommene MKL Datentechnik, Wien, aus einer Fusion von fünf einzelnen Gesellschaften bestand, die bis dato nicht nach IAS geprüft waren. Deswegen käme es bei der
Ermittlung der erforderlichen Zahlen zu entsprechenden Verzögerungen.
Nach Meinung von Beobachtern irritiert diese kurzfristige Terminverschiebung umso mehr, als dass die näheren Umstände bei der Bilanzierung der MKL Datentechnik ja keineswegs neu seien. Auch das
Argument des Mehraufwands bei der Segmentberichterstattung wird nicht für schlagend gehalten. Dass der damit zusammenhängende Mehraufwand jetzt erst erkannt worden sein soll, sei nur schwer
nachvollziehbar.
Die Gründe seien daher wohl auch eher in dem erheblichen Verlust zu sehen, der sich immerhin auf mehr als ein Drittel des Umsatzes belaufe.
Infomatec hatte noch am 13. März 2000 bekannt gegeben, dass zur Förderung des organischen Wachstums das Grundkapital gemäß Ermächtigungsbeschluss der Hauptversammlung vom 24. Juni 1999 um 550.000
Euro gegen Bareinlage auf 25.595.061 Euro heraufgesetzt worden sei. Die neuen Aktien waren an ein Schweizer Investmenthaus gegangen auf Basis eines Bezugspreises von 42 Euro pro Aktie. Das ergäbe
eine Summe von etwas mehr als 23 Mio. Euro brutto.
Charttechnik: Die Aktie hat seit Mitte Februar einen Abwärtstrend ausgebildet und ist am 8. März aus einer Dreiecksformation nach unten ausgebrochen. Mittlerweile sehen wir einen Abwärtskanal mit
aktuellen Grenzen bei 41 und 34 Euro. Gegenwärtig notiert das Papier in einer Unterstützungszone. GD200 bei 39,60, GD100 bei 39,30, GD30 bei 41 Euro. Stochastik im überverkauften Bereich, RSI
fallend bei etwa 35. Sollte die aktuelle Unterstützung nicht halten, besteht die Gefahr, dass nochmals der vorherige Boden bei um die 30 Euro getestet wird.
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