Kurzkommentar
Die Fed-Protokolle sind das falsche Argument für den jüngsten Goldpreisrückgang
Nach einem Anstieg auf fast 1.590 USD pro Unze zu Wochenbeginn ist der Goldpreis gestern wieder unter 1.560 USD gefallen. Viele Marktbeobachter
führen das auf die Veröffentlichung der Protokolle der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank zurück. Doch das ist kein stichhaltiges Argument.
Sicher, in den Protokollen wurde deutlich, dass einige der US-Notenbanker darauf drängten, dass gewaltige Anleihenkaufprogramm der Fed zu beenden oder zumindest abzumildern und die Zinsen, die
derzeit fast bei null liegen, wieder anzuheben – und zwar „deutlich vor Ende 2013“. Sollte die Gelddruckmaschine der Notenbanken tatsächlich langsamer laufen, wäre das für den Goldpreis sicher
schwierig.
Doch bis es soweit ist, dürfte es noch länger dauern, als viele „Experten“ den Protokollen der Fed-Sitzung entnehmen. Was viele nämlich vergessen: Zwischen dem tatsächlichen Treffen der Notenbanker
und der Veröffentlichung der Mitschriften lag die Veröffentlichung neuer Arbeitsmarktdaten aus den USA – und die fielen wesentlich schwächer aus als erwartet. Denn die Zahl der Beschäftigten war im
März ganz erheblich langsamer gestiegen als gedacht.
Da Fed-Chef Ben Bernanke aber gerade die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zum Gradmesser für die Fortführung seiner ultralockeren Geldpolitik gemacht hat, dürfte angesichts dieser Zahlen unserer
Ansicht nach QE3 länger laufen, als so mancher Beobachter denkt. Irgendwann wird die Fed wohl das Ende von QE3 ausrufen, aber dass dies schon im Sommer geschieht, ist schwer zu glauben.
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