Rohstoffe
Goldpreis: Stabil trotz massiver ETF-Abflüsse
Der Goldpreis scheint sich wieder beruhigt zu haben. Am heutigen Dienstag schwankte er bislang in einer relativ moderaten Range von lediglich 23 Dollar.
Nach dem Kurssturz von über zehn Prozent innerhalb weniger Tage kann man folgendes Fazit ziehen: Goldinvestments haftet wieder ein deutlich höheres Kursrisiko an. So kletterte die historische
30-Tage-Volatilität auf 31,5 Prozent, während bei der 250-Tage-Vola ein Wert von 17,7 Prozent zu beobachten ist. Kein Wunder, schließlich ging es mit dem Goldpreis seit über einem Jahrzehnt in
erster Linie bergauf. Und in solchen Marktphasen bildet sich die Kursschwankungsintensität – besser bekannt als Volatilität – meist markant zurück. Steigende Preise bei geringen Kursausschlägen –
mit diesem Rezept überzeugte das gelbe Edelmetall immer mehr verunsicherte Anleger, was den Aufwärtstrend verstärkte. Nun wurde auf einen Schlag dieses Angst-Barometer wieder korrigiert und nach
oben angepasst. An den Terminmärkten und unter den ETF-Investoren setzte nämlich erhebliches Abgabeinteresse ein. So reduzierte sich zum Beispiel an den Terminmärkten laut jüngstem COT-Report der
CFTC die Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) der Kleinspekulanten auf das niedrigste Niveau seit Dezember 2008. Beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold
Shares sank die gehaltene Menge am gestrigen Montag auf lediglich 1.104,71 Tonnen ab, den tiefsten Wert seit Februar 2010. Man darf gespannt sein, ob Gold damit das Schlimmste überstanden hat –
Langeweile dürfte in den kommenden Wochen weiterhin ein Fremdwort bleiben.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.50 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Juni) um
4,80 auf 1.416,40 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Konjunktursorgen bremsen
Konjunkturindikatoren aus China und Deutschland deuten auf eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik hin und sorgte beim Ölpreis für einen markanten
Rücksetzer. Mit lediglich 50,5 Zählern kratzt der chinesische Einkaufsmanagerindex an der wichtigen Marke von 50 Zählern. Werte darunter werden als wirtschaftliche Schwächephase interpretiert. Der
Ölpreis reagierte darauf entsprechend verschnupft.
Am Dienstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 14.50 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 1,01 auf 88,18 Dollar,
während sein Pendant auf Brent um 1,28 auf 99,11 Dollar zurückfiel.
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