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    Hüfners Wochenkommentar  1588  0 Kommentare "Überraschend niedrige Inflation"

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    16. Mai 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Als die Inflationszahlen für den Monat April veröffentlicht wurden, war ich schon etwas überrascht. Die Preise liegen in Euroland derzeit nur um 1,2 Prozent über dem Vorjahr. Vor zwölf Monaten war die Rate noch mehr als doppelt so hoch (2,6 Prozent). Die Grafik zeigt, dass die Geldentwertung in den letzten zwanzig Jahren bisher nur in Krisenzeiten so tief gefallen ist: 1998 in der Asien- und Russlandkrise und 2009 in der Finanz- und Wirtschaftskrise nach der Lehman-Pleite. Ist das jetzt wieder ein Krisensymptom, diesmal von der Eurokrise?

    Eindeutig nein. Das zeigt sich schon daran, dass der Rückgang der Preissteigerungsrate nicht auf Euroland beschränkt ist. Auch außerhalb geht die Geldentwertung zurück. In den USA, wo man normalerweise an höhere Raten gewöhnt ist, ist sie auf 1,5 Prozent gesunken, in China auf 2,4 Prozent.

    Wie in früheren Krisen
    Preissteigerung in Euroland

    Huefner_160513
    Quelle: EZB

    Die Gründe für die geringe Inflation hängen nur zum Teil und nur entfernt mit der Krise zusammen. Zum Einen gibt es Basiseffekte. Vor einem Jahr sind die Preise von Januar bis April kräftig nach oben gegangen, so dass die Jahresabstandsrate schon allein deshalb zurückging. Das wird in den kommenden Monaten nicht mehr der Fall sein.

    Zum Zweiten ist die Konjunktur schwach. Sie macht es den Unternehmen schwer, Kostensteigerun­gen zu überwälzen. Die Kernrate, die den Konjunktur­effekt misst, lag im März 2013 bei 1,6 Prozent.

    Zum Dritten schließlich sind die Rohstoffpreise gesun­ken. Öl ist heute nicht teurer als vor einem Jahr. Kupfer hat sich seit Jahresbeginn um 10 Prozent verbilligt, Weizen noch erheblich mehr. Die Benzinpreise sind in den letz­ten zwölf Monaten in Deutschland um fast 6 Prozent zurück­gegangen. Was teurer geworden ist, sind Obst und Ge­müse. Das ist aber im Wesentlichen saisonbedingt.

    Könnte es sein, dass die sinkende Inflationsrate Vorbote einer drohenden Deflation ist? Ich halte das auf abseh­bare Zeit für unwahrscheinlich. Wir haben derzeit weder in Deutschland noch in anderen Euroländern deflatio­näre Verhältnisse. In Deutschland werden die Löhne in diesen Wochen mit dem gleichen Ritual erhöht wie im­mer, wenn auch mit insgesamt maßvollen Raten. Die Strompreise gehen als Folge der Umstellungen an den Energiemärkten stark nach oben (im April 12,4 Prozent). Das wird nicht besser werden. In anderen Euroländern liegen die Preissteigerungen zum Teil deutlich höher als in der Bundesrepublik: Österreich 2,4 Prozent, Spanien 2,6 Prozent, Nie­derlande 3,2 Prozent.

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    Hüfners Wochenkommentar "Überraschend niedrige Inflation" Hüfner 16. Mai 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Als die Inflationszahlen für den Monat April veröffentlicht wurden, war ich schon etwas überrascht. Die Preise liegen in Euroland derzeit nur um 1,2 Prozent über dem Vorjahr. Vor …

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