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    Western Potash Corp. gewinnt strategische Partner aus China

    Für diese Nachricht hat das Management von Western Potash (WKN A0QZLM) zwei Jahre hart verhandelt, Rückschläge weggesteckt – und die Geduld der Aktio-näre auf eine harte Probe gestellt. Die Ungewissheit hat nun ein Ende: Ein chinesisches Joint Venture, bestehend aus dem Düngemittelhersteller China Blue Chemical Ltd und der in Hongkong ansässigen Investmentbank Guoxin International, beteiligt sich mit 19,9% an der kanadischen Kali-Explorationsgesellschaft.

    China Blue, die nach eigenen Angaben rund 12 Mrd. USD Jahresumsatz macht, ist ihrerseits eine Tochter der China National Offshore Oil Corporation (CNOOC), deren Bilanzsumme sich nochmals in ganz anderen Dimensionen bewegt. Für die Ausgabe von 45 Millionen neuen Aktien zu 0,71 CAD fließen Western Potash 31.979.022 CAD zu. Außerdem wurde eine Abnahmegarantie über bis zu 1 Million Tonnen Kalisalz über einen Zeitraum von 20 Jahren vereinbart. Der Markt schloss am Donnerstag nach Veröffentlichung der Nachricht bei 0,58 CAD. Es braucht Zeit, um richtig einzuordnen, welches die Motive für die Beteiligung sind und mit wem man es zu tun hat.

    Western hat sich mit der CNOOC-Tochter China Blue und Guoxin strategische Part-ner an Bord geholt, die stark genug sind, zusammen mit Western den ganzen Weg bis zum Bau der Mine mitzugehen. Man erinnere sich: erst im Februar dieses Jahres hat CNOOC die kanadische Energiefirma Nexen Inc. für 15 Milliarden USD erworben. Western ist nun der nächste Coup. Die 3,3 Milliarden USD, die das Milestone Projekt laut Machbarkeitsstudie kosten soll, wirken für diese Gruppe durch-aus als machbar. Die Chinesen haben zudem den Vorteil, dass sie sich am Fortschritt, aber evtl. auch an den Fehlern der deutschen K+S orientieren können. Der deutsche Kalikonzern baut derzeit unweit vom Milestone Projekt ebenfalls in Saskatchewan sein so genanntes Legacy-Projekt. Geologisch sind die Projekte praktisch identisch, auch das geplante Abbauverfahren durch Laugung stimmt überein. Zudem wird das K+S Management nicht müde von den Vorteilen des Standorts zu berichten.

    Der strategische Charakter des Investments wird dadurch unterstrichen, dass die Partner innerhalb der kommenden 30 Tage drei Arbeitsausschüsse bilden, einen für die Technik, einen für die Finanzierung und ein so genanntes „supervisory committee“ für die Übersicht. Die chinesische Seite möchte sich auf allen Ebenen aktiv einbringen. Das ist etwas völlig anderes als bei anderen Kali-Deals der jüngeren Vergangenheit, bei denen z.B. Karnalyte Resources (mit der indischen Gujarat-Gruppe) oder IC Potash (mit Yara) ebenfalls Offtake-Vereinbarungen geschlossen haben.

    Es geht eine gewisse Signalwirkung davon aus, dass der gegenwärtige CEO von China Blue, sein Name ist Yang Yexin, einen Sitz im Verwaltungsrat von Western Potash bekommt. In der aktuellen Meldung von Western Potash wird zu Recht sein beeindruckender Werdegang ausführlich referiert: Yang ist seit 2006 CEO & President bei China Blue. Aber auch zu CNOOC, der Mutter, bestehen langjährige Beziehungen. Schon 1978 ist Herr Yang dort als Ingenieur eingetreten und hatte Verantwortung in leitendende Managementpositionen inne, u.a. stand er an der Spitze der CNOOC eigenen Frachtgesellschaft. Man darf wohl davon ausgehen, dass die chinesische Seite und insbesondere die chinesischen Bankpartner wissen, mit wem sie es zu tun haben. Ab jetzt verhandelt Western Potash auf Augenhöhe! Das Memorandum of Understanding, das übrigens auf der elektronischen Plattform SEDAR veröffentlicht wurde, wird noch deutlicher. Dort heißt es ausdrücklich, dass die chinesischen JV-Partner bereit sind, bei Verhandlungen mit chinesi-schen Kapitalgebern die Initiative zu ergreifen. („willing to take the lead“). Die Chancen, dass das 3,3 Milliarden Dollar teure Milestone Projekt in Saskatchewan tatsächlich gebaut wird, haben sich deutlich erhöht.

    Noch ein weiteres Detail im Vertrag unterstreicht, dass es die Partner es ernst meinen. Das Investment ist mit einer Abnahmegarantie verbunden. Diese Garantie erstreckt sich über einen Zeitraum von 20 Jahren und betrifft bis zu 1 Million Ton-nen Kali. Der Preis soll sich am Markt orientieren. Diese Vereinbarung ist nicht exklusiv und gibt Western Potash die Möglichkeit, weitere Partner für Offtakes zu finden. Im Grunde ist es wie bei der Planung einer großen Shopping Mall: Western hat mit den Chinesen sozusagen die Ankermieter gefunden. Weitere attraktive Partner sollten sich wesentlich leichter finden lassen, zumal für diese das Risiko immer geringer wird, je später sie kommen. Vermutlich wird aber auch der Ein-stiegspreis steigen. Man kann darüber spekulieren, ob neue Offtake-Partner sich auf der Seite des börsennotierten Unternehmens oder auf der Ebene des Projekts beteiligen werden. Nicht zuletzt die niedrige Bewertung von Western Potash spricht für eine Beteiligung auf Projektebene. Zur Freude der Aktionäre bliebe dann die heutige Aktienstruktur erhalten. Hinzu kommt, dass chinesische Banken bis zu 75% Projektfinanzierung in Form von Darlehen ausreichen können. Damit müsste Western „nur noch“ rund 750 Millionen USD an Eigenkapital erlösen. Das ist gewiss immer noch sehr viel Geld, aber doch nicht mehr völlig utopisch.

    Wer einmal nach den Begriffen „CNOOC und Saskatchewan“ googelt wird über-rascht sein. Ganz oben findet sich der Hinweis auf das jüngste 15 Milliarden Dollar Investment von CNOOC in Kanada. Gleich danach folgt aber die Überraschung – die Kritik des Premiers von Saskatchewan, Brad Wall. Der Politiker lässt öffentlich keinen Zweifel daran, dass seine Provinz nicht zum Ausverkauf feil steht. Staats-fonds oder multinationale Gesellschaften sollten nicht glauben, dass sie sich auch künftig einfach fertige Assets vom Markt einverleiben könnten. Saskatchewan werde seine Öl-, Uran und Kaliindustrie schützen.

    http://www.leaderpost.com/business/Saskatchewan+Premier+Brad+Wall+with ...

    Vor diesem Hintergrund erscheint die Western-Meldung nochmals in einem neuen Licht. Vielleicht kann man die strategische Partnerschaft, die Western Potash nun abgeschlossen hat, auch als Antwort auf die von der Politik gestellte Herausforde-rung verstehen – nämlich Zugang zu Kanada und insbesondere Zugang zur roh-stoffreichen Provinz Saskatchewan zu erlangen, ohne die Öffentlichkeit gegen sich aufzubringen. Der Weg von Western Potash könnte so gesehen auch für andere Explorationsgesellschaften zum Vorbild werden. Immerhin würde die produzie-rende Gesellschaft ja als börsennotiertes Unternehmen in Kanada bleiben, Beschäftigung in Kanada generieren und Steuern in Kanada bezahlen. Die Provinz Saskatchewan steht jedenfalls voll hinter dem neuen Deal, der in vieler Hinsicht geradezu wie ein Gegenentwurf zum gescheiterten Übernahmeversuch von Potash Corp. durch BHP Billiton wirkt, nach dem Motto: build not buy!

    Sicherlich sind von Western Potash und dem neuen Partner kurzfristig keine Wunder zu erwarten. Die Arbeit beginnt jetzt erst. Man darf aber wohl sagen, dass es noch nie wahrscheinlicher war als heute, dass das Milestone Projekt tatsächlich gebaut wird. Schon dies ist ein sensationeller Erfolg, den wohl die wenigsten Wes-tern Potash zugetraut hätten. Es bleibt spannend!

     

    Der Autor, Sven Olsson, ist Director bei Zimtu Capital Corp. Zimtu war Gründungsaktionär von Western Potash und hält 2,75 Millionen Aktien sowie 2,7 Millionen Warrants von Western Potash bei $0,52. Die Ansichten in diesem Artikel sind persönlich und stellen keine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren dar.


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