Ölpreise steigen kräftig - Ägypten-Krise und Lagerbestände treiben
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch kräftige Gewinne verzeichnet. Die Gefahr einer weiteren Zuspitzung der Lage in Ägypten treibt die Notierungen weiter in die Höhe. Weitere Unterstützung lieferte ein überraschender kräftiger Rückgang der Ölreserven in den USA.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am frühen Abend 105,52 US-Dollar. Das waren 1,56 Dollar mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,04 Dollar auf 101,66 Dollar. Zeitweise erreichte der US-Ölpreis bei 102,18 Dollar den höchsten Stand seit 14 Monaten.
Wegen der schweren Krise in Ägypten fürchten Anleger ein Übergreifen auf andere Länder in der ölreichen Region im Mittleren Osten. Das Land wartet auf den Ablauf eines Ultimatums der Armee an Präsident Mohammed Mursi. Das Militär hatte Mursi bis zum Nachmittag Zeit gegeben, einen Ausweg aus der Krise zu finden.
In den USA sind die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche stärker als erwartet gesunken. Die Reserven fielen im Vergleich zur Vorwoche um 10,3 Millionen Barrel (je 159 Liter) auf 383,8 Millionen Barrel, wie das US-Energieministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten nur einen Rückgang der US-Ölreserven um 2,25 Millionen Barrel erwartet.
Lesen Sie auch
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt ebenfalls zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 100,63 Dollar. Das waren 53 Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./hbr/jsl