Rohstoffe
Ölpreis: US-Konjunkturdaten verpuffen
Am Nachmittag standen in den USA zwei wichtige Konjunkturindikatoren zur Bekanntgabe an. Der Ölpreis zeigte sich davon unbeeindruckt.
Bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe fiel der gemeldete Wert mit 343.000 marginal höher als erwartet aus. Beim Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter gab es hingegen eine
positive Überraschung. Mit plus 4,2 Prozent fiel das Wachstum deutlich stärker als prognostiziert aus. Aktuell kann man an den Energiemärkten weiterhin markante Gewinnmitnahmen beobachten. Weil
China, das Land mit dem höchsten Rohöl-Nachfragewachstum schwächelt, befürchten viele Marktakteure ein anhaltendes Überangebot. Doch die weiteren Perspektiven des Ölpreises zeichnen sich vor allem
durch ein hohes Maß an Prognoseunsicherheit aus. Geopolitische Risiken und der starke US-Ölverbrauch (inkl. Rückläufiger Lagermengen) könnten einem Trendwechsel nach unten allerdings den „Wind aus
den Segeln“ nehmen.
Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit schwächeren Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,70 auf 104,69
Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,15 auf 107,04 Dollar zurückfiel.
Gold: Aufwärtsdrang gerät ins Stocken
Dollarstärke und steigende Zinsen bremsen das gelbe Edelmetall derzeit etwas aus. Zur Erinnerung: Allein hier zu Lande gab es innerhalb weniger Tage bei der Umlaufrendite einen Zinsanstieg von 1,25
auf 1,32 Prozent zu beobachten. Da Gold keine regelmäßigen Ausschüttungen bietet und beim Lagern in physischer Form sogar Kosten verursacht, ziehen bei Gold
höhere Zinsen stets zunehmende Opportunitätskosten nach sich. Sollte der Goldpreis deutlich zurückfallen, dürften die Goldminen ihre Goldproduktion tendenziell
zurückfahren. Laut einer Studie der Beratungsfirma Thomson Reuters GFMS wäre bei einem Goldpreis von 1.200 Dollar die Hälfte der globalen Goldproduktion unrentabel. Ob die Gesellschaften ihre
Förderkosten nachhaltig drücken können, muss abgewartet werden. Vor allem in Südafrika dürfte dies sehr schwierig werden. Dort fordern Gewerkschafter Lohnerhöhungen von bis zu 100 Prozent.
Am Donnerstagnachmittag präsentierte sich der Goldpreis mit höheren Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um
6,00 auf 1.325,50 Dollar pro Feinunze.
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