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    Stahlbranche bleibt in der Krise  1296  0 Kommentare
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    Salzgitter muss 1.500 Mitarbeiter entlassen

    Die Zeichen waren deutlich, die Kommunikation im Vorfeld hat darauf eingestimmt, daher sind die jüngsten Zahlen und die Konsequenzen daraus keine Überraschung für den Markt.

    Am Monatsanfang hat Salzgitter (WKN: 620200) eine Gewinnwarnung publiziert. Das schwache Geschäft fordert seinen Tribut, deshalb rechnet der Konzern mit einem Vorsteuerverlust von 400 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr. Zuvor hatte man nur ein Minus vor Steuern im mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet. Der Weg für die heute publizierten Zahlen war somit eingeschlagen, der Markt wusste, dass diese nicht angenehm werden würden.

    Entsprechend sinkt der Umsatz von Salzgitter im ersten Halbjahr von 5,38 Milliarden Euro auf 4,98 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fällt von 199,8 Millionen Euro auf 101,6 Millionen Euro zurück. Der Verlust vor Zinsen und Steuern steht bei 258 Millionen Euro, im Vorjahr gab es noch ein operatives Plus von 29,2 Millionen Euro. Netto macht der Stahlkonzern einen Verlust von 315,2 Millionen Euro, das entspricht einem Minus je Aktie von 5,87 Euro.

    Viele Aspekte sorgen für die zurückgehenden Zahlen. So bleibt das Umfeld schwierig, vor allem die Baubranche macht Probleme, die Stahlbranche in Europa steckt noch immer in der Krise, die Kapazitäten sind unverändert hoch. Dabei sinken zugleich die Preise, der Wettbewerb wird als hart angesehen. An der Lage wird sich zunächst, so die Einschätzung der Gesellschaft, auch nichts ändern.

    Bei Salzgitter zieht man daher zunächst die Notbremse. 1.500 Mitarbeiter sollen entlassen werden. Für den nach ThyssenKrupp (WKN: 750000) zweitgrößten Stahlkonzern des Landes arbeiten aktuell etwa 25.000 Personen. Durch Restrukturierungen sollen mehr als 200 Millionen Euro eingespart werden. An der Börse kommt dies gut an, obwohl noch eine Reihe von Details nicht bekannt ist. Der Kurs der Aktie legt nach den Zahlen klar zu.

    Viele Analysten haben schon nach der Gewinnwarnung ihre Modelle überarbeitet und die Kursziele reduziert. Heute gibt es bisher kaum Stimmen aus der Expertenwelt. Bei Equinet wird die Halteempfehlung bestätigt, das Kursziel liegt bei 28,00 Euro. Die Experten der Commerzbank haben direkt nach der Gewinnwarnung ihr Kursziel von 30,00 Euro auf 24,00 Euro verringert, das Votum aber bei „reduzieren“ belassen. Dort hat man darauf hingewiesen, dass der Konsens für 2014 noch zu hoch ist. Bisher erwartet der Markt für das kommende Jahr einen Gewinn von 90 Millionen Euro. Das ist nach Lage der Dinge kaum realisierbar.

    Beim Mitbewerber ThyssenKrupp ist man schon einen Schritt weiter. Analysten der WGZ Bank bewerten die jüngsten Thyssen-Zahlen als solide, es bleibt jedoch bei einer Verkaufsempfehlung mit dem leicht erhöhten Kursziel von 16,00 Euro. Beim Effizienzsteigerungsprogramm sieht man den Konzern sogar über Plan. Probleme bereiten jedoch unverändert der Verkauf von Steel Americas und die damit einhergehende Verschuldungssituation. Eine Kapitalerhöhung zur Entspannung der Situation wird am Markt nicht ausgeschlossen. Dies merken auch die Experten der Credit Suisse kritisch an. Daher nehmen sie ihre Halteempfehlung unter Beobachtung. All dies zeigt, dass die Stahlbranche in Europa noch Zeit benötigt, um die Krise wirklich zu meistern.


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