Alternative für Deutschland
AfD-Landesverbände von rechts unterwandert
In der Anti-Euro-Partei Alternative für Deutschland (AfD) mehren sich Stimmen, der Bundesvorstand müsse noch vor der Wahl entschiedener gegen rechte Umtriebe in den
eigenen Reihen vorgehen. Der Hamburger AfD-Sprecher Jörn Kruse sagte gegenüber dem Hamburger Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“: „Es lässt sich leider nicht leugnen, dass sich in mehreren Ländern
systematisch rechte Gruppen formieren, die auf Inhalte und Image unserer Partei Einfluss nehmen wollen.“
Im Verhältnis zu 16.000 AfD-Mitgliedern sei die Zahl rechter Agitatoren zwar sehr klein, diese seien dafür aber „gut vernetzt und sehr aktiv“. „Wenn wir nicht handeln“, warnt Kruse gegenüber dem
Nachrichten-Magazin, „könnten diese Leute unbehelligt Unterstützer für die Parteitage nach der Wahl sammeln.“
Besorgt äußerte sich auch Baden-Württembergs Landeschefin Elke Fein. „Die allermeisten AfD-Mitglieder haben keine rechten Positionen.“ Dies müsse die AfD stärker kommunizieren. Feins Landesverband
hat als erster AfD-Verband beschlossen, in Zukunft keine Überläufer der rechtspopulistischen Partei „Die Freiheit“ mehr aufzunehmen, führt der „Spiegel“ aus. Doch nach Schätzungen des
Freiheit-Parteichefs René Stadtkewitz sind bereits 350 Mitglieder seiner Partei zur AfD gewechselt. Dort besetzen sie Posten in mehreren Landesvorständen und kandidieren auf Landeslisten.
AfD-Parteichef Bernd Lucke hingegen beteuert: „Extremisten jeder Art haben bei uns keine Chance. Wir werden nicht von rechts unterwandert,“ zitiert der "Spiegel". Einen Aufnahmestopp für
Freiheit-Mitglieder lehne er jedoch ab. Die Partei „Die Freiheit“ habe zwei Lager; die Überläufer zur AfD stammten aus dem gemäßigten Teil, meint Lucke.