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    Kleiner Bruder, großer Bruder  1860  0 Kommentare
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    Kann Silber Gold auch weiterhin outperformen?

    2013 steht Gold bei Edelmetallanlegern eindeutig im Rampenlicht. Und als der Goldpreis zwischen April und Juni den größten Einbruch auf Quartalsbasis der modernen Zeit erlebte, hatten auch nur wenige Investoren Zeit, sich auf den kleinen Bruder des gelben Metalls – Silber – zu konzentrieren, berichtet die Financial Times.

    Und der Silberpreis folgte dem großen Bruder auch treuherzig nach unten. Während der Goldpreis von seinem Hoch um 34,3% auf das Tief Ende Juni fiel, brach der Silberpreis sogar um 48,5% ein. Doch jetzt, da die Edelmetalle sich etwas erholen, erhält auch Silber mehr Aufmerksamkeit. Seit dem Tief Ende Juni ist der Silberpreis bereits wieder um 32% gestiegen.

    Smarte Anleger würden jetzt wieder einsteigen, erklärten Experten gegenüber der Financial Times. Demzufolge beginnt der niedrige Preis, sich auf die Nachfrage auszuwirken. Obwohl Silber sich größtenteils der Goldpreisentwicklung angepasst hat, verhält sich die Marktdynamik in vielen Aspekten genau gegensätzlich.

    Einer der offensichtlichsten Faktoren des Goldpreisverfalls war beispielsweise, der hohe Mitteabfluss bei mit Gold hinterlegten börsennotierten Fonds, so genannten ETFs. Seit Jahresbeginn summieren die sich auf 680 Tonnen Gold oder ein Viertel der Bestände. Im Gegensatz dazu flossen den Silber-ETF Mittel zu. Die Silberbestände dieser Fonds sind im laufenden Jahr bislang um 6% gestiegen und erreichen im August ein neues Rekordhoch.

    Andere Hinweise auf die Investmentnachfrage nach Silber in der westlichen Welt deuten ebenfalls auf eine relative Stärke gegenüber Gold hin – insbesondere bei den Privatanlegern, die zu den größten Silberbefürwortern gehören, berichtet die Financial Times. Die US-amerikanische Münzprägeanstalt beispielsweise verzeichnet dieses Jahr Rekordverkäufe an Silbermünzen. Bis Ende August waren es nach Informationen der Financial Times 33 Mio. Unzen bzw. 1.026 Tonnen und damit bereits so viel wie im ganzen vergangenen Jahr.

    Hinzu kommt, dass Gold unter den Importeinschränkungen in Indien leidet – bislang der größte Konsument des gelben Metalls weltweit, obwohl dieses Jahr China vorbeiziehen könnte -, während die Silbereinfuhren nach Indien stark gestiegen sind. Laut Thomson Reuters GFMS haben sich die Gesamtsilberimporte nach Indien im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Wie die Financial Times berichtet, erreichten sie damit fast 3.000 Tonnen – allein im ersten Halbjahr 2013. Im gesamten vergangen Jahr lagen die indischen Silberimporte bei insgesamt 1.900 Tonnen.

    Auf Grund der Einschränkungen bei den Goldimporten hätten sich die Händler Silber zugewendet, erklärten Experte gegenüber der Financial Times. Die Nachfrage nach Silberschmuck dürfte demzufolge dieses Jahr um 20% steigen, zumal die Hersteller bereits bis Dezember volle Auftragsbücher hätten.

    Und schließlich beruhte der Goldpreiseinbruch zu einem großen Teil darauf, dass die US-Notenbank angesichts einer möglichen Erholung der US-Wirtschaft beginnen könnte ihr Stimulusprogramm für die US-Wirtschaft zu reduzieren. Für Silber aber könnte dies ein positiver Faktor sein.

    Denn im Gegensatz zu Gold stammt die Hälfte der Nachfrage nach Silber aus der Industrie, die das Metall häufig in elektronischen Anwendungen einsetzt. Sollte sich die Weltwirtschaft erholen, sollte Silber deshalb besser laufen als Gold.

    Die Analysten der Deutschen Bank, berichtet die Financial Times, gehen davon aus, dass sich die Einkaufsmanagerindices weiter verbessern werden, was ihrer Ansicht nach zu einer zum Beginn einer Neubewertung von Silber führen sollte. Das Verhältnis von Gold- und Silberpreis ist bereits gefallen, sodass man aktuell eine Unze Gold für 58 Unzen Silber erhält. Anfang August waren es noch 67. Experten gehen sogar davon aus, dass bald nur noch 55 Unzen Silber nötig sein dürften, um eine Unze Gold zu erwerben.

    Doch es gibt auch gegenteilige Anzeichen. So sind einige der Branchen, in denen Silber eingesetzt wird – insbesondere die Solarbranche – schwer ins Trudeln geraten. Und während chinesische Investoren nach wie vor in „rauen Mengen” Gold kaufen, ist die Nachfrage nach Silber in der Volksrepublik – sowohl von Seiten der Anleger als auch der Industrie – eher zu vernachlässigen. Die Nettoimporte in das Reich der Mitte sind gefallen und die Aufschläge, die für das physische Metall gezahlt werden, bleiben schwach. Und diese stellen einen viel beachteten Indikator für die Stärke der Nachfrage in China dar.


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