Spielraum für höhere Steuern
IWF fordert Spitzensteuersatz von 55 bis 70 Prozent

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht in Deutschland Raum für höhere Steuern insbesondere bei Besserverdienern. „In vielen entwickelten Nationen scheint es
Spielräume zu geben, mehr Einnahmen an der Spitze der Einkommensverteilung zu erzielen, falls dies erwünscht ist“, zitiert die Wochenzeitung "Die Zeit" aus einer aktuellen Studie des
IWF.
Deutschland ist nach Analysen des IWF eines der wenigen Länder in Europa, das sein Potenzial bei den Staatseinnahmen nicht ausnutzt. Insbesondere bei Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer belasten
andere Nationen ihre Bürger zum Teil erheblich stärker. Wenn die Deutschen mit ihren Partnern gleichzögen, würde das Aufkommen aus Steuern und Abgaben um 3,1 Prozent der Wirtschaftsleistung
steigen. Dies entspräche derzeit immerhin rund 80 Milliarden Euro zusätzlicher Einnahmen im Jahr – das ist deutlich mehr als die SPD und die Grünen im Wahlkampf gefordert haben, schreibt die "Zeit"
unter Berufung auf die Studie.
Nach IWF-Schätzungen liege der unter Einnahmegesichtspunkten ideale Spitzensteuersatz bei 55 bis 70 Prozent. Derzeit werden in Deutschland inklusive Reichensteuer maximal 45 Prozent fällig.
Zwar verstehe der IWF seine Analyse nicht als Politikempfehlung, doch dürfte sie der SPD in den Koalitionsverhandlungen Argumente liefern.

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Verfasst von wallstreetONLINE Redaktion