Meinung
Freihandelsabkommen mit den USA stoppen
Kommentar zu den Verhandlungen über das Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA:
Wer trotz Spionage mit den USA über Freihandel spricht, macht sich lächerlich. Ein koordinierter Kampf zur Austrocknung von Steueroasen oder gegen Handelsungleichgewichte wäre außerdem sinnvoller.
Denn das TTIP nutzt den großen Banken und Konzernen wie JP Morgan Chase, Deutsche Bank, und Monsanto - nicht der europäischen Binnenwirtschaft. Die
Investitionsschiedsgerichtsbarkeit wird US-Konzernen Klagen gegen soziale und ökologische Standards in Europa ermöglichen. Darüber hinaus drohen die weitere Deregulierung des Finanzsektors, die
Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen sowie die Stärkung von Monopolisten im Bereich des geistigen Eigentums - etwa Pharmakonzerne. Das TTIP wird den europäischen Markt mit Biokraftstoffen,
Gentechnik-Lebensmitteln sowie Klon- und Hormonfleisch überschwemmen. Selbst die unzureichende EU-Chemikalienrichtline REACH sowie die EURO-Norm für Auto-Emissionen werden nichtig. Der Schutz und
die Vielfalt von Kulturgütern gemäß der UNESCO-Konvention kommen ebenso durch die US-Unterhaltungsindustrie unter Druck.
DIE LINKE fordert den Stopp der Verhandlungen über ein Freihandels- und Investitionsabkommen mit den USA. Die Bundesregierung muss gegenüber der EU durchsetzen, dass die
Investitionsschiedsgerichtsbarkeit nach dem Vorbild Australiens und diverser lateinamerikanischer Staaten aus allen Handelsabkommen gestrichen wird.