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Deflation kann Immobilien-Besitzer ruinieren - Seite 2
In Deflationszeiten haben sich in der Vergangenheit Anleihen im Vergleich zu anderen Anlageklassen gut entwickelt. Die Wissenschaftler Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton von der London Business School haben die Renditen von Anlagen für 19 Länder über den Zeitraum von 1900 bis 2011 analysiert. Dies entspricht 2128 einzelnen Jahresanlagerenditen. Das Research Institute der Großbank Credit Suisse hat die Ergebnisse in einem Yearbook 2012 und in einem Sourcebook 2012 veröffentlicht. Die Daten der Wissenschaftler gelten in der Finanzbranche und in der Wissenschaft als wichtige Grundlage, um die langfristige Entwicklung von Aktien, Obligationen und Bargeldanlagen sowie den Einfluss von Inflationen, Deflationen und Wechselkursveränderungen zu erforschen.
Gemäß den Professoren gab es über den Zeitraum von 1900 bis 2011 in 5 Prozent der Fälle Deflationsjahre mit sinkenden Preisen von 3,5 Prozent oder mehr. In diesen Jahren lagen die realen Renditen von Obligationen bei 20,2 Prozent.
Zeiten mit sinkenden Zinsen sind für Anleihen oftmals von Vorteil. Dies zeigt sich in den Jahren von 1982 bis 2011, die als die „drei goldenen Jahrzehnte“ für Obligationen gelten. Diese für Anleihen ertragreiche Zeit begann mit dem Kampf von Regierungen und Zentralbanken gegen die Inflation. Laut der oben erwähnten Statistik verdienten die Anleger im Zeitraum von 1982 bis 2011 mit der Anlageklasse „Anleihen weltweit“ reale Renditen von 7,5 Prozent pro Jahr. In der Schweiz waren es allerdings nur 3,7 Prozent.
Trotz dieser Zahlen sollten sich die Anleger vor Augen halten, dass dieser Anleihenboom nicht ewig anhalten wird. Das Ende dieser Entwicklung könnte allmählich gekommen sein. Dass hier der Wind in kurzer Zeit stark dreht, ist eine der Gefahren bei Bondanlagen. Angesichts des Zinsniveaus von nahezu null sind hohe Anleiherenditen für die kommenden Jahre eher unwahrscheinlich bis fast unmöglich.
In einem deflationären Umfeld eignen sich nicht alle Arten von Anleihen. Die Anleger sollten in erster Linie auf Papiere von geringer verschuldeten Staaten mit guten Haushaltsdaten setzen. Höher verschuldete Länder könnten in den Strudel der Schuldenkrise geraten. Wie das jüngste Beispiel Griechenland zeigt, können die Anleger auch mit Staatsanleihen viel Geld verlieren.
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Überhaupt sollten die Anleger in einem solchen Umfeld darauf achten, dass sie ihr Geld bei Schuldnern mit hoher Qualität investieren. Dies gilt sowohl für Staaten als auch Unternehmen. Schließlich drohen in einer Deflation Staats- und Unternehmensbankrotte. In der Weltwirtschaftskrise nach 1929 wurden viele Obligationen wertlos, weil der jeweilige Emittent kollabierte. Folglich sollten die Anleger in einem solchen Umfeld auch mit Unternehmensanleihen vorsichtig sein und bestenfalls auf erstklassige Emittenten mit einem geringen Verschuldungsgrad setzen. Hochverzinsliche Anleihen von hoch verschuldeten Firmen sind besonders gefährdet, da in einem deflationären Umfeld die Zahl der Unternehmensinsolvenzen oft stark steigt.
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Der Text erschien ursprünglich auf der Seite der "Deutsche Wirtschafts Nachrichten": www.deutsche-wirtschafts-nachrichten.de