Photovoltaik-Deal
Solarworld steht unmittelbar vor der Übernahme von Bosch Solar

Solarworld-Chef Frank Asbeck wird voraussichtlich schon in der kommenden Woche die Übernahme eines Großteils der Bosch-Solarsparte verkünden. Wie zwei mit den Plänen vertraute Personen dem "Wall Street Journal Deutschland" sagten, sind sich die Vertreter von Bosch und Solarworld über das Geschäft in den wesentlichen Punkten einig. Nur Details seien noch zu klären. Vorgesehen ist den Angaben zufolge, dass Solarworld die meisten der rund 1.600 Mitarbeiter am Bosch-Standort im thüringischen Arnstadt weiterbeschäftigt. Der Bonner Solar-Pionier dürfte mit der Übernahme zu den weltgrößten Photovoltaik-Herstellen aufschließen.
Investieren muss Solarworld dazu offenbar kaum: Nach den Angaben der Insider wird das Unternehmen keinen wesentlichen Kaufpreis für die Arnstädter Anlagen zahlen. Bosch habe in den Verhandlungen vor allem darauf Wert gelegt, dass der Käufer dem Standort eine realistische Perspektive bieten kann, sagte einer der Informanten dem "Wall Street Journal Deutschland". In dem Unternehmen gelte das Ziel, unbedingt "einen zweiten Fall BenQ" zu vermeiden. BenQ hatte im Jahr 2006 die zuvor von Siemens übernommene deutsche Handy-Produktion stillgelegt.
Auch vor dem Hintergrund habe das Kaufangebot von Solarworld überzeugt, berichteten die Informanten. Einziger verbliebener Konkurrent der Bonner war demnach zuletzt der Wettbewerber Microsol. Sprecher von Bosch und Solarworld lehnten es gegenüber dem "Wall Street Journal Deutschland" ab, die Informationen zu kommentieren. Verantwortliche von Microsol waren am Donnerstagabend nicht zu erreichen.
