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Europa in Gefahr
Erstaunlich kritische Stimmen sind derzeit auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu hören. So warnt der ehemalige Chef der Bundesbank, Alex Weber:"Europe is under threat. I am still really concerned. Markets have improved but the economic situation for most countries has not improved".
Damit trifft Weber den Nagel auf den Kopf: die Stimmung ist besser als die Lage. Die Aktienmärkte auf Allzeithochs, die Anleiherenditen (sprich die Risikoaufschläge) von Ländern wie Spanien, Italien und Portugal fallen weiter - aber das hat mehr mit der Politik der EZB gegenüber Banken denn mit der faktischen Lage der europäischen Wirtschaft zu tun.
Sicher: die heutigen Zahlen zu den Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone waren besser als erwartet, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe. Aber die Preise, die Unternehmen für ihre Produkte erzielen, fallen - eben weil die Reallöhne der Konsumenten insbesondere in der Eurozonen-Peripherie nach unten gehen. Diese Entwicklung wird zunehmend auf die Margen europäischer Unternehmen drücken. Der heutige Lichtblick bei den Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone dürfte daher also ein vorübergehendes Phänomen bleiben.
Mit seiner Prognose einer neuen Krise noch in 2014 dürfte sich Weber als sehr hellsichtig erweisen: "Markets are currently disregarding risks, particularly in the periphery. I expect some banks not to pass the test despite political pressure. As that becomes clear, there will be a financial reaction in markets".
Ähnlich kritisch äussert sich die Citigroup: "everything is expensive; and the market is driven purely by a variant of the Greater Fool's Theory."
So ist es eben bei Blasen an den Finanzmärkten: vor deren Platzen sind die Idioten diejenigen, die nicht in die Blase investieren, nach deren Platzen sind die immer noch Investierten die Idioten.
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