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     3962  0 Kommentare Egbert Prior: Börsenbauer KTG Agrar: Gewinne rauf, Schulden runter

    Seit dem Börsengang im November 2007 ist das Agrarunternehmen stürmisch gewachsen. Der Umsatz explodierte von 15 auf schätzungsweise 180 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr. Faktor 12! Kaum zu verstehen, daß sich der Aktienkurs vor diesem Hintergrund sogar negativ entwickelte. Ausgabepreis 17,50 Euro. Aktuell 14,30 Euro. Wichtigste Ursache der Diskrepanz: Die Gewinnentwicklung konnte nicht annähernd mithalten. Was sind die Gründe und wie geht es weiter? – Wir sprechen mit Firmengründer, Haupaktionär (38%) und Vorstands­chef Siegfried Hofreiter. Hohe Investitionen seien in der Vergangenheit zu Lasten des Profits gegangen, allein in den letzten drei Jahren habe KTG Agrar 150 Millionen Euro investiert. „Jetzt wird die Ernte eingefahren“, kündigt der CEO an. 2013 dürften nach einer Überschlagsrechnung 5 bis 8 Millionen Nettogewinn zusammen gekommen sein. Wenn’s gut läuft, ist 2014 mehr als eine Verdoppelung drin auf schätzungsweise 15 Millionen. Aktueller Börsenwert rund 90 Millionen. So gesehen, errechnet sich ein Schnäppchen-KGV von ganzen 6! Der Landwirtschaftskonzern mit Sitz in Hamburg beackert rund 40.000 Hektar in Ostdeutschland und Litauen. Im Angebot Getreide, Mais, Raps, Soja und Zuckerrüben. Etwa die Hälfte der Äcker ist für ökologischen Landbau reserviert, KTG sieht sich als größten Biobauer Europas, auch flächenmäßig zählt sich KTG zu den größten Agrarbetrieben auf dem Kontinent. Leuchtende Augen bekommt Hofreiter, wenn er auf die Entwi­cklung der Bodenpreise zu sprechen kommt, die sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt hätten. Zwar hat KTG den größten Teil der Flächen gepachtet, doch knapp 10.000 Hektar befinden sich im Eigentum. KTG bilanziert nach den vorsichtigen Prinzipien des HGBs. Anschaffungswert der Äcker ca. 33 Millionen. Derzeitiger Verkehrswert etwa 150 Millionen. Stille Reserven ca. 120 Millionen. Mehr als die gesamte Marktkapitalisierung! Eine ähnliche Rechnung macht der schlaue Bauer auch für die ebenfalls börsennotierte Tochter KTG Energie auf, die Biogas produziert. Die Mutter hält noch 62% der Anteile bzw. 4 Millionen Aktien, die in der Bilanz mit dem Nominalwert von 1 Euro je Anteilsschein geführt werden. Momentaner Kurs 12 Euro. Stille Reserven 44 Millionen! Das stärkste Wachstum verspricht sich Hofreiter in den kommenden Jahren von der Energietochter und der neuen Lebensmittelsparte. Beide Geschäftsfelder sollen demnächst 100 Millionen und mehr zum Konzernumsatz beisteuern, während die klassische Landwirtschaftssparte, die 2013 etwa 70 Millionen der Erlöse beisteuerte vorerst keine großen Sprünge mehr machen soll. Im Lebensmittelsegment hat Hofreiter beispielsweise den Tiefkühlspezialisten Frenzel eingekauft. Ziel ist es wie bei der Energietochter einen höheren Anteil an der Wertschöpfungskette abzudecken und unabhängiger von den stark schwankenden Preisen von Agrarrohstoffen zu werden. Die bisherige Zurückhaltung der Anleger mag auch auf die hohe Verschuldung des Unternehmens zurückzuführen sein. Der Schuldenberg türmt sich einschließlich zweier hochverzinster Mittelstandsanleihen auf etwa 360 Millionen. Eigenkapitalquote nur dürftige 20%. Hofreiter gelobt eine Schuldenhalbierung bis 2016. In den kommenden Jahren würden die in der Vergangenheit stark negativen cash flows kräftig sprudeln. „Die Investitionen tragen Früchte“, ist Hofreiter überzeugt. Fazit: Wenn Hofreiter liefert, hat die Aktie beträchtliches Potential.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior: Börsenbauer KTG Agrar: Gewinne rauf, Schulden runter Seit dem Börsengang im November 2007 ist das Agrarunternehmen stürmisch gewachsen. Der Umsatz explodierte von 15 auf schätzungsweise 180 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr. Faktor 12! Kaum zu verstehen, daß sich der Aktienkurs vor …