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     1562  0 Kommentare Egbert Prior: Bastei Lübbe - Lauter Bestseller, nur die Aktie (noch) nicht

    Der Kölner Verlag stolperte Anfang Oktober an die Börse. Ursprünglich hatte sich Stefan Lübbe, der Sohn des Firmengründers Gustav Lübbe, einen Ausgabepreis von bis zu 11 Euro vorgestellt. Mit Ach und Krach gelang die Plazierung schließlich zu 7,50 Euro. Seither hat sich der Kurs per Saldo nicht vom Fleck bewegt. Marktkapitalisierung rund 100 Millionen. Das ist nicht viel für ein mittelständisches Unternehmen, das im kommenden Geschäftsjahr, das am 1. April startet, den Umsatz um etwa 10% auf schätzungsweise 125 Millionen steigern möchte und den Gewinn sogar noch deutlich überproportional auf ungefähr 9 Millionen. So gesehen, ergibt sich ein KGV von ganzen neun. Zum Vergleich: Mit schätzungsweise 20 liegt das Kursvielfache des Axel Springer Verlags mehr als doppelt so hoch. Zugegeben, die Gesellschaften sind nicht ganz vergleichbar: Auf der einen Seite der internationale Großkonzern, auf der anderen Seite das mittelständische Familienunternehmen, das hauptsächlich in Deutschland unterwegs ist. Doch auch in der Nische läßt es sich wachsen und gedeihen. Wir sprechen mit Vorstandschef Thomas Schierack. Durchschnittlich gut 10% Umsatzzuwachs p.a. und sogar einen überproportionalen Gewinnanstieg hat der CEO im Visier. Mit den Mitteln aus dem Börsengang, ca. 25 Millionen, wollen die Rheinländer hochkarätige Autoren einkaufen, das Verlagsgeschäft digitalisieren und international expandieren. Auch die Akquisition von Wettbewerbern ist denkbar, wie Unternehmenslenker Schierack erklärt. Zur Zeit interessiert man sich beispielsweise für Teile des insolventen Weltbild-Verlags. Bastei Lübbe ist mit Groschenromanen wie „Jerry Cotton“ oder „Der Bergdoktor“ groß geworden. Inzwischen gehören Bestsellerautoren wie Dan Brown, Ken Follett oder Jeff Kinney zum Portfolio. Eine Studie sieht die Kölner auf dem Feld der Belletristik hierzulande als Nummer eins. Schieracks Vision: Bastei Lübbe soll zu einem multimedialen Verlagshaus avancieren und möglichst die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Nach diesem Modell werden Romane nicht nur gedruckt, sondern außerdem als eBook sowie Hörbuch angeboten. Eine Vermarktung im Kino bzw. DVD zählt ebenso dazu. Eine Kommerzialisierung der Helden durch Merchandising bzw. Computerspiele macht den „360 Grad Ansatz“ komplett. Dabei sollen Jerry Cotton und andere Protagonisten des Hauses sogar ihren Siegeszug rund um die Welt antreten. Vor allem die Lesermassen in China haben es Schierack angetan. So sollen eBooks in Zukunft auf Mandarin übersetzt werden und auch Chinesen begeistern. Auch Übertragungen in Englisch, Spanisch oder Portugiesisch sind geplant. Bislang kommt Bastei Lübbe nur auf einen Auslandsumsatz in Höhe von ca. 8%. Das zeigt das Potential, in drei Jahren soll das internationale Geschäft etwa ein Viertel der Erlöse beisteuern. Bis dahin soll der digitale Anteil der Konzernumsätze von aktuell etwa 12 auf rund 40% steigen. Etwa 10% seines Geschäfts macht der Verlag mit Geschenk- bzw. Werbeartikeln. Das soll den Umsatzschwund mit gedruckten Büchern ausgleichen. Die Aktien befinden sich in guten Händen. Etwa zwei Drittel der Anteile hält weiterhin die Familie Lübbe. Wir glauben, daß der Verlag durch den Börsengang einen Schub bekommt, die Aktie schon bald aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Mittelfristiges Kurs-potential mindestens 50%.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior: Bastei Lübbe - Lauter Bestseller, nur die Aktie (noch) nicht Der Kölner Verlag stolperte Anfang Oktober an die Börse. Ursprünglich hatte sich Stefan Lübbe, der Sohn des Firmengründers Gustav Lübbe, einen Ausgabepreis von bis zu 11 Euro vorgestellt. Mit Ach und Krach gelang die Plazierung schließlich zu …