Bitcoin

Droht Internet-Währung Bitcoin das Aus?

Es ist der zweite Rücktritt eines hochrangigen Mitglieds innerhalb von nur einem Monat: Mark Karpelès, Chef der angeschlagenen Bitcoin-Börse Mt. Gox, ist am Sonntag aus dem Leitungsrat der Bitcoin Foundation ausgeschieden.

Das berichtet das „Wall Street Journal Deutschland“. Zuvor war bereits Charlie Shrem Ende Januar aus dem Leitungsrat ausgeschieden. Seine Bitcoin-Firma BitInstant wird derzeit der Geldwäsche bezichtigt, Shrem betont seine Unschuld. Dennoch bedeutete die Klage gegen seine Firma das Aus für ihn im Leitungsrat der Bitcoin Foundation. Diese bestätigte inzwischen auf ihrer Internetseite auch das Ausscheiden von Karpelès.

Mt. Gox, einer der weltweit führenden Handelsplätze für Bitcoin, sorgte in der Vergangenheit immer häufiger für negative Schlagzeilen. Im Sommer vergangenen Jahres konnten Kunden von Mt. Gox zunächst keine US-Dollar mehr abheben. Anfang Februar setzte Mt. Gox noch einen drauf und erklärte, ab sofort sämtliche Abhebungen zu unterbinden. Aufgrund eines Softwarefehlers wäre es einigen Nutzern möglich, ihre Finanzgeschäfte zu manipulieren, so die Begründung.

Die Sperrung blieb nicht unbestraft. Immer mehr Anleger laufen Sturm und wollen ihr Bitcoin-Geld zurück. Auch Forderungen nach einem Rücktritt Karpelès‘ wurden laut. Der Branchendienst Coindesk strich Mt. Gox umgehend aus seinem Bitcoin-Preisindex. Die Auswirkungen sind auch auf dem Bitcoin-Markt spürbar: Der momentan zu beobachtende Abschlag bei Mt. Gox spiegele den anhaltenden Glauben der Märkte wider, dass ein Bankrott stark möglich sei, zitiert das „Wall Street Journal Deutschland“ den Finanzwissenschaftler Mark T. Williams. Eine nennenswerte Kundenbasis werde davon abgehalten, ihr Geld herauszuholen, so Williams weiter.