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     3392  4 Kommentare Meine Güte, ist das dämlich!

    Es gibt Phasen, da verstehe ich weder die Welt da draußen noch die Märkte. (Und ich kann nur hoffen, dass sich beide wenigstens gegenseitig verstehen.)

    Am Montag geht der deutsche Aktienmarkt wegen der Ukraine-Krise total in Knie, obwohl das Szenario auf der Krim sich gegenüber dem Freitag davor eigentlich nicht geändert hat. Dann tritt Herr Putin vor die Kamera und sagt, man beabsichtige keine Invasion der Krim (obwohl man doch schon längst dort ist) – und alle glauben ihm, die Medien, die Politik und auch die Märkte.

    Daraufhin schnellt die Börse in die Höhe. Auch Mittwoch und Donnerstag gibt es dann keine Kriegsangst mehr, am Freitag hingegen schon. Ist hier irgendjemand noch für voll zu nehmen?

    Ich bin mir ganz sicher, dass Putin die Krim einverleibt (und vielleicht auch noch den Osten der Ukraine), und ich bin mir ebenso sicher, dass der Westen ihn weitgehend gewähren lässt.

    Historische Lektionen gelten uns derzeit nicht viel, in Südeuropa wiederholen wir Brünings Deflationspolitik, warum es daher nicht mit München 1938 versuchen?

    Also: Faktisch wird dieser Konflikt böse enden. Was die Börse jedoch daraus macht? Keine Ahnung.


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Meine Güte, ist das dämlich! Warum es nicht einmal mit München 1938 versuchen?