Verdacht auf Unterschlagung
Getgoods-Pleite – Neue Erkenntnisse sorgen für Zündstoff
Im November 2013 musste der Online-Händler Getgoods Insolvenz anmelden. Kurz zuvor sind offenbar Millionenbeträge von den Konten des Unternehmens abgegangen.
Das bestätigte der Insolvenzverwalter der Getgoods-Dachgesellschaft, Christian Graf Brockdorff, gegenüber der „WirtschaftsWoche“. Demnach hätte eine Analyse interner Zahlungsströme „Hinweise auf Unregelmäßigkeiten“ ergeben. Getgoods hatte sich vor dem Insolvenzantrag über Emissionen einer Mittelstandsanleihe noch einmal frisches Geld beschafft. Dadurch bekam der Online-Händler noch im Oktober, einen Monat vor der Insolvenz, rund 13 Millionen Euro von Anlegern. Kurz vor dem Insolvenzantrag sei ein Großteil des Betrages von den Konten abgeflossen, so Brockdorff. Generell werfe die Buchführung laut Insolvenzverwalter Fragen auf. So sei bei einzelnen Rechnungsposten offen, welche Gegenleistungen es gab.
Die Erkenntnisse könnten für neuen Zündstoff sorgen, denn längst interessiert sich auch die Staatsanwaltschaft in Frankfurt an der Oder für den Fall Getgoods. Sie hatte wenige Tage nach dem Insolvenzantrag Ermittlungen wegen des Verdachts auf Unterschlagung und wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Aktienrecht eingeleitet.