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    M&A-Deals  10649  0 Kommentare Des Wahnsinns fette Beute

    Hat der Wahnsinn System? Ja, hat er! Und das immer wieder! Die Rede ist von den M&A-Aktivitäten der Unternehmen, die immer dann zunehmen, wenn die Märkte bereits gut gelaufen und die Bewertungen entsprechend hoch sind.

    Warum passiert das immer wieder? Zum einen ist das Geld derzeit billig. Und die Notenbanken fast überall auf dem Globus haben zugesichert, dass dies auch noch eine ganze Weile so bleiben wird. Zum anderen verdienen die Unternehmen wieder gutes Geld, das angelegt werden will. Und was macht das Management mit dem Geld, wenn es nicht weiß wohin damit? Dann versucht es Marktanteile hinzuzukaufen, koste es, was es wolle. Und hier wird es kritisch! Wir sind im Prinzip kritisch Unternehmen und ihrem Management gegenüber, die nicht wissen, wohin mit dem Geld. Auf die Idee, ihre Aktionäre durch höhere Dividenden oder Aktienrückkäufe zu beglücken, kommen sie nicht (anders Apple, um das auch mal positiv herauszustellen). Das entspricht weniger unserer Idee von guter Unternehmensführung. Marktanteile um jeden Preis zu kaufen, macht selten Sinn.

    Einige Beispiele:  In Frankreich verkauft Vivendi seine Tochter SFR an den Kabelnetz- und Telekomkonzern Altice und erhält dafür umgerechnet 17 Milliarden Euro. Zumindest für Vivendi ist dies ein gutes Geschäft. Vodafone kauft schon seit längerem in ganz Europa Kabelnetze zusammen und legt dafür Milliarden auf den Tisch. In den USA sorgt Facebook für Furore und erwirbt WhatsApp für 19 Milliarden Dollar. Viel zu viel Geld für so eine Klitsche, sagen Kritiker. Aber: Das Wachstum des Messengers hat sich allen Unkenrufen zum Trotz kaum verlangsamt. Der nächste Meilenstein ist erreicht: Eine halbe Milliarde Menschen sind nun aktive Nutzer der App. Den größten Zuwachs verzeichnete WhatsApp übrigens in den Schwellenländern Brasilien, Indien, Mexiko und Russland. Hier gibt es nach wie vor ein großes Potenzial, das WhatsApp unbedingt nutzen will, so der neue Chef Mark Zuckerberg. Ist die Übernahme deshalb trotzdem 19 Milliarden Dollar wert? Und: wie soll sich das Investment jemals amortisieren? Gleiches gilt für die Übernehmen von Google, die man fast schon im Monatsrhythmus notieren kann: Motorola Mobility, Nest, Titan Aerospace … who’s next?

    M&A-Markt vor neuen Höchstständen 

    Die Liste der M&A-Aktivitäten ließen sich beliebig fortsetzen, wie erst vor ein paar Tagen im Pharmasektor. Novartis und Glaxo-Smithkline, dazu Eli Lilly, Valeant, Allergan, Pfizer und Astra-Zeneca. Sie alle wollen auf das große M&A-Rad springen, bzw. haben dies schon in Schwung versetzt. Schon 2013 erreichte der M&A-Markt den höchsten Stand seit vier Jahren. Gemäß einer Untersuchung des international tätigen Anbieters von Finanzmarktinformationen, Bureau van Dijk (BvD), lag die Zahl bei weltweit 71.811 M&A-Deals mit einem Gesamtvolumen von 3,45 Billionen US-Dollar. Und 2014 soll diese Statistik sogar noch getoppt werden.

    Wahnsinn? Nicht unbedingt. Denn viele Übernahmen und Firmenzusammenschlüsse machen auch Sinn. Und mit ihnen lässt sich als Anleger gutes Geld verdienen. So konnten unsere Mandate in den letzten Monaten – und hier vor allem der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und die Shareholder Value Beteiligungen AG – von zahlreichen Übernahmen profitieren. Zu nennen sind hier etwa WMF, Advanced Inflight Alliance, Pulsion Medical Systems, Heiler, Computer Links, Cinements Francaise, P&I oder auch I:FAO. Allesamt kleinere Unternehmen, die nicht so im Fokus der Marktteilnehmer und damit der Öffentlichkeit stehen – aber mit denen wir allesamt gutes Geld verdient haben. Und es werden im aktuellen M&A-Zyklus nicht die letzten gewesen sein.

    All diese Unternehmen hatten wir aufgrund unserer strengen Value-Kriterien als stark unterbewertet eingestuft. Als dies dann auch den Konzernen aufgefallen ist, die sie dann akquirierten, durften wir uns über die entsprechende Übernahmeprämie freuen. Wahnsinn kann richtig Spaß machen!    

     


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
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