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    Euro - bis an die Schmerzgrenze

    Die Banken treiben den Euro nach oben und testen die Schmerzgrenze der EZB..

    Von Markus Fugmann, www.finanzmarktwelt.de

    Gestützt von überraschend starken Daten aus Spanien und Italien (Einkaufsmanager Dienstleistung) ist der Euro aus der Lethargie der letzten Tage erwacht und in einer schnellen Bewegung über die 1,39er-Marke gestiegen. Damit erhöht sich der Druck auf die EZB, die am Donnerstag ihre Entscheidung bekannt geben wird.

    Der starke Euro hat insbesondere in Deutschland Spuren hinterlassen: der Gewinn vieler Dax-Konzerne war durch die Stärke der Gemeinschaftswährung gefallen. Steigt der Euro weiter, verstärken sich zudem deflationäre Tendenzen, weil die Importe günstiger werden.

    Die Stärke des Euro ist Ausdruck eine neuen Optimismus über die Konjunkturentwicklung in der Eurozone. Ein Zeichen dafür sind die Bewegungen an den Geldmärkten: so stieg der EONIA, also der (unbesicherte) Ausleihesatz für Übernachtverleihungen zwischen Banken, erstmals seit 2008 über den Leitzins der EZB. Normalerweise sind EONIA-Ausleihungen günstiger, weil die Banken für die Ausleihungen im Interbankenhandel keine Sicherheiten hinterlegen müssen – anders als bei Ausleihungen von der EZB. Die stärkere Nachfrage nach Interbanken-Krediten zeigt, dass Europas Geldinstitute weniger abhängig sind von der EZB als in den letzten Jahren.

    Damit aber sind die Banken offenkundig optimistischer für die Konjunktur als die EZB, die nur eine schrittweise Erholung in der Eurozone zu erkennen vermag. Für Frankfurts Geldhüter kommt der Konjunktur-Optimismus der Banken gewissermaßen zu früh – ginge diese Entwicklung weiter, könnten sich Kredite für die Verbraucher in der Eurozone weiter verteuern (weil die Zinsen an den Geldmärkten steigen) und damit die ohnehin nur zarten Erholungstendenzen frühzeitig abwürgen.

    Problem für die EZB: wenn sie auch am Donnerstag keine Maßnahmen ergreift und weiterhin nur durch Rhetorik versucht, den Euro-Anstieg zu bremsen, dürften die Märkte dies ignorieren und den Euro weiter nach oben treiben – schon um auszutesten, wo die Schmerzgrenze für die EZB liegt. Nur eine verschwindende Minderheit von Analysten rechneten für die kommende EZB-Sitzung mit konkreten Aktionen (etwa der Einführung eines negativen Einlagensatzes, d.h. die Banken müssten sogar Zinsen bezahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken). Aber gerade dann, wenn niemand konkrete Schritte erwartet, könnten diese den Markt auf dem falschen Fuß erwischen und diejenigen aus dem Markt treiben, die auf eine weitere Aufwertung der Gemeinschaftswährung gewettet haben..




    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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