Deutsche Bank - Hauptversammlung
Deutsche Bank - Bekenntnis zum Investmentbanking - Verteidigung Kapitalerhöhung - Forderung höherer Festgehälter - Anshu Jain ausgebuht
Foto: Deutsche Bank AG
Updates zur Hauptversammlung der Deutschen Bank:
Deutsche Bank derzeit in 1000 Rechtsstreitigkeiten verwickelt
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Die Deutsche Bank ist nach Angaben des Vorstands aktuell in etwa 1000 Rechtsstreitigkeiten mit einem Streitwert von jeweils mehr als 100 000 Euro verwickelt. Dazu kämen etwa 180 Verfahren der
Aufseher weltweit, führte Finanzvorstand Stefan Krause am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Frankfurt aus. Darunter sind zum Beispiel diverse Ermittlungen zu Manipulationen von Referenzzinsen
(Libor) und Devisenkursen. Allein im vergangenen Jahr summierte sich der Aufwand für Rechtsberatungen nach Krauses Angaben auf 350 Millionen Euro. Für drohende juristische Niederlagen hat der
Konzern derzeit noch 1,8 Milliarden Euro zurückgestellt. Die Bank rechnet mit weiteren Belastungen. Die Rechtskosten könnten im laufenden Jahr wie 2013 bei drei Milliarden Euro liegen, hatte die
Bank erst am Montag gewarnt. (Deutsche Bank derzeit in 1000 Rechtsstreitigkeiten verwickelt)
Deutsche-Bank bekennt sich zum Investmentbanking
Aufsichtsratschef Paul Achleitner hat sich klar zum Kurs der Deutschen Bank bekannt - und das Festhalten am Investmentbanking gegen Kritik verteidigt. "Ihre Deutsche Bank ist eine der wenigen europäischen Banken, die dasPotenzial hat, auch künftig eine führende Rolle im internationalen Kapitalmarkt zu haben", rief
Achleitner den Aktionären des Instituts bei der Hauptversammlung am Donnerstag in Frankfurt zu. Damit stärkte er der Führungsspitze um Anshu Jain und Jürgen Fitschen den Rücken. Die Führungsspitze
war jüngst etwa wegen ihres Kurses beim Investmentbanking öffentlich kritisiert worden. Das Institut will dennoch anders als viele europäischen Konkurrenten an einem umfassenden
Kapitalmarktgeschäft festhalten und damit den US-Banken Paroli bieten. (Deutsche-Bank bekennt
sich zum Investmentbanking)
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Deutsche Bank fordert höhere Festgehälter für Investmentbanker
Mit höheren Festgehältern für Investmentbanker will die Deutsche Bank auf verschärfte EU-Bonusregeln reagieren. "Es geht nicht darum, hierdurch das Gesamtvergütungsniveau zu erhöhen oder die Boni
zu verdoppeln", betonte Co-Chef Jürgen Fitschen vor Aktionären am Donnerstag in Frankfurt. Vorgesehen sei für einen bestimmten Teil der Mitarbeiter "eine angemessene Erhöhung der Festvergütung und
eine Reduzierung der variablen Vergütung". Das erhalte dem Institut die Flexibilität. Bisher kann die Bank Boni in theoretisch unbegrenzter Höhe ausschütten. Nach den neuen EU-Regeln dürfen Boni
für Banker von diesem Jahr an nur noch maximal so hoch sein wie das Grundgehalt eines Mitarbeiters. (Deutsche Bank wirbt für höhere Festgehälter für Investmentbanker)
Anshu Jain verteidigt Kapitalerhöhung der Deutschen Bank
Um Zweifel an ihren Puffern gegen neue Krisen zu beseitigen, hatte das Institut am Sonntag eine weitere Kapitalerhöhung angekündigt. Sie soll acht Milliarden Euro in die Kassen bringen und beschert
dem deutschen Branchenprimus einen neuen Großaktionär in Person eines Scheichs aus Katar. Fitschens Partner an der Spitze der Bank, Anshu Jain, verteidigte diese Weichenstellung: "Wir reagieren
entschlossen auf neue Kapitalregeln." Zudem verbessere das Institut damit seine Position im Vergleich zu den internationalenKonkurrenten und verschaffe sich Spielräume für neue Investitionen. Es
ist die dritte Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank seit der Finanzkrise. (Anshu Jain verteidigt
Kapitalerhöhung der Deutschen Bank)
Deutsche Bank - wegen schärferer Regeln zum Sparen gezwungen
Die Deutsche Bank sieht sich angesichts schärferer Regeln der Aufseher zum Sparen gezwungen. "Um unsere Strategie verstärkt voranzutreiben, werden wir ein Maßnahmenpaket umsetzen, mit dem wir auf
den neuen Kostendruck in unserem Umfeld reagieren", sagte Co-Chef Jürgen Fitschen am Donnerstag laut Redetext bei der Hauptversammlung in Frankfurt. "Die Kosten, die anfallen, um neue
Regulierungsvorschriften zu erfüllen, sind beträchtlich." Konkrete Sparvorschläge nannte Fitschen nicht. Am offiziellen Ziel, bis zum kommenden Jahr 4,5 Milliarden Euro im Vergleich zu 2012 zu
sparen, hielt er fest. Bislang habe der Konzern 2,3 Milliarden Euro an Einsparungen erreicht und liege damit zur Halbzeit des Programms über dem eigenen Plan. (Deutsche Bank - wegen schärferer Regeln zum Sparen gezwungen)
Demonstranten stören Hauptversammlung der Deutschen Bank
Kaum hatte Anshu Jain angesetzt, wurde der Co-Chef der Deutschen Bank jäh unterbrochen. Unterstützer der Blockupy-Bewegung skandierten: "Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt."
Aufsichtsrats-Chef Paul Achleitner ließ sie vom Sicherheitspersonal aus dem Raum führen. Vor der Festhalle forderten zudem Unterstützer von Attac, WWF und dem Dachverband der Kritischen Aktionäre
eine andere Geschäftspolitik der Deutschen Bank. (Demonstranten stören Hauptversammlung der
Deutschen Bank)
Deutsche-Bank 'Kulturwandel' noch lange nicht abgeschlossen
Die Deutsche Bank sieht sich auf ihrem Weg zu einer neuen Unternehmenskultur trotz erster Erfolge noch nicht am Ziel. Der "Kulturwandel" sei sicher noch nicht abgeschlossen, sagte Co-Chef Jürgen
Fitschen am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Frankfurt. "Ein umfassender Kulturwandel benötigt Jahre, nicht Monate. Aber wir haben das Fundament dafür gelegt." (Deutsche-Bank: Kulturwandel noch lange nicht abgeschlossen)
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