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    Boom oder Blase?  5884  4 Kommentare "Buffett-Indikator" zeigt auf Verkauf

    Ist der amerikanische Aktienmarkt extrem überbewertet? Droht sogar eine neue Blase? Zumindest der "Buffett-Indikator" deutet darauf hin. Denn so auffällig hohe Werte gab es nur bei der Dotcom-Blase, schreibt Doug Short. 
     
    Um genauer auf die Schlüsse einzugehen, die Short auf der Seite „advisorperspectives.com“ zieht, muss kurz erklärt werden, um welche Indikatoren es geht: Zunächst den „Market Cap to GDP“. “Market Cap to GDP” steht für “Market Capitalization to gross domestic product” und vergleicht den Gesamtwert aller börsennotierten US-Unternehmen mit den Waren und Dienstleistungen, die die Volkswirtschaft innerhalb eins Jahres produziert. Sprich Marktkapitalisierung dividiert durch Bruttoinlandsprodukt. 
     
    Wozu dient der Market Cap to GDP?
     
    Mit dem Indikator lässt sich nun die Entwicklung im Verhältnis der Aktienwerte und des Bruttoinlandprodukts vergleichen. Steigen die Aktienwerte der Unternehmen schneller als das Bruttoinlandsprodukt, steigt also der Zähler schneller als der Nenner. Ergebnis: Der Quotient bzw. der Indikator ist größer eins und steigt. Visualisiert man diesen Quotienten, lassen sich relativ leicht Vergleiche zwischen der aktuellen Lage des Aktienmarktes und der in Phasen des Booms, der Rezession und auch der Blasenbildung ziehen, schreibt Short. 
     
    Berühmt wurde der Indikator dem Bericht zufolge übrigens durch Warren Buffett, der 2001 sagte: „it is probably the best single measure of where valuations stand at any given moment.“ Der Market Cap to GDP sei also der beste Weg, um zu messen, wo ein Wert wirklich stehe. Seitdem ist der Market Cap to GDP auch als „Buffett-Indicator“ bekannt. 
     
    Indikator schon höher als bei der letzten Finanzkrise 
     
    Doch zurück zum Indikator: Buffett nutzt bei seinen Messungen also das gesamte Firmenvermögen und teilt es durch das BIP. Problematisch daran sei, dass insbesondere die Daten zu den „Corporate Equities“, dem Firmenvermögen also, nicht laufend aktuell seien, heißt es. Anfang Juni präsentierte die Federal Reserve neue Daten. Der Chart des Buffett-Indikators zeigt: Mit einem Verhältnis von aktuell 124,1% liegt der Indikator über dem Spitzenwert der Immobilienblase 2007, schreibt Short. Zur Erinnerung: Ein Indikator größer als 1 impliziert, dass die Firmenwerte schneller steigen als das BIP des Landes. Je höher der Indikator, desto krasser – man könnte auch sagen: unausgewogener – ist dieses Verhältnis. Wenn die Daten nun schon darauf hindeuten, dass dieses Verhältnis größer noch ist als beim Ausbruch der letzten Finanzkrise, dann liegt es zumindest nicht besonders fern, vor einer Blase zu warnen. 
     
    Auch ein anderer Vergleicht zeigt deutlich, wie überbewertet der Aktienmarkt womöglich ist: Der aktuelle Wert von 124,1% liegt mehr als zwei Standardabweichungen über dem Mittelwert von 68,4%. Nur einmal war der Indikator noch deutlich höher: 2000, in dem Jahr, als die Dotcom-Blase platzte.
     
    Variation des Buffett-Indikators 
     
    Für alle, die solche Daten gerne laufend aktuell hätten, hält Short übrigens eine leichte Variation des "Buffett-Indikators" bereit. Dafür ersetzt er die "corporate equities" im Zähler durch den Wilshire 5000, einen Index, der alle amerikanischen Aktienunternehmen zusammenfasst und teilt ihn wiederum durch das amerikanische BIP. Die Zahlen unterscheiden sich nur leicht, die Tendenzen sind aber die gleichen. Eine Besonderheit: Der Indikator Wilshire/BIP sei jetzt bereits in acht aufeinander folgenden Quartalen gestiegen, schreibt Short.
     





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