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    DaxVestor Aktienkommentar  3066  0 Kommentare Petrobras nimmt Fahrt auf

    Die brasilianische Ölindustrie ist eine der Stützen des Landes, die gleichwohl unter dem starken Staatseinfluss leidet. Dennoch ist der Petrobras-Konzern einen Blick wert, nicht zuletzt auch wegen der politischen Gemengelage. Die gebeutelte Aktie des Ölkonzerns besitzt Aufholpotenzial.

    Kürzlich gab es für die Aktie einen Freudensprung, nachdem die erste Wahlumfrage veröffentlicht wurde und Präsidentin Rousseff schlechter als erwartet da stand. Die brasilianische Wirtschaft hofft nach den Wahlen im Oktober auf einen Neuanfang ohne Rousseff. Unter ihrer Präsidentschaft kam es zu einer starken Einmischung des Staats in die Belange der Wirtschaft, unter der vor allem Unternehmen wie Petrobras leiden.

    Hoffen auf einen Neuanfang

    Dabei geht es um den Anteil von Ethanol im Sprit, ebenso wie um importierte Kraftstoffe, die Petrobras seit 2011 stark belasten – allesamt bedingt durch politische Vorgaben. Die politische Einflussnahme ist wohl auch einer der Gründe für die Underperformance der Petrobras-Aktie, die zwar vergleichsweise günstig bewertet ist, aber den Aktien der Mitbewerber hinterher hinkt. Ende 2009 stand die Petrobras-Aktie bei rund 40 BRL, heute steht der Kurs rund 50 Prozent unter diesem Wert. Natürlich ist dies nur ein Aspekt der schlechten Aktienkursentwicklung. Petrobras ist das am höchsten verschuldete Ölunternehmen der Welt. Mit 264 Mrd. BRL (rund 87 Mrd. EUR) hat sich ein wahrhaft riesiger Schuldenberg angehäuft. Auf der anderen Seite wird das Unternehmen 2014 nach Schätzungen der Analysten einen Nettogewinn von über neun Mrd. Euro erzielen und verfügt zudem über Cash in Höhe von rund 14,8 Mrd. EUR. Zwar sind die hohen Schulden eine Belastung, doch der Schuldendienst bleibt machbar.

    Petrobras hat sich daher zum Abbau des Schuldenbergs bekannt. Dies ist naturgemäß ein langfristiger Prozess, der die Aktie mit dem sichtbar werden von Erfolgen im Schuldenabbau unterstützen sollte. Der Verkauf von wenig rentablen Unternehmensanteilen und Randaktivitäten dient beispielsweise diesem Ziel. So wurde letzte Woche der 40-Prozent-Anteil am Gasfeld Gasmig an den Versorger Cemig für 270 Mio. USD verkauft. Die Restrukturierung wird zudem auch durch Kosteneinsparungen und weitere Maßnahmen begleitet.

    Mehr Licht als Schatten

    Die Petrobras-Aktie schwankt derzeit noch zwischen Licht und Schatten, wobei die positiven Aspekte überwiegen. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktie kürzlich auf ihre Top-Liste südamerikanischer Energietitel aufgenommen. Petrobras werde von höhereren Produktionsvolumen profitieren und auch von der erwarteten Aufwertung des Real. Zudem prognostizieren die Analysten nach der Wahl steigende Benzinpreise in Brasilien – ebenfalls ein für Petrobras positiver Effekt. Für die Aktie könnte sich das Blatt daher zum Guten wenden.
    Auch aus charttechnischer Sicht sieht die Aktie inzwischen vielversprechend aus. Der langfristige Abwärtstrend wurde gebrochen, mit dem Ausbruch aus einer kurzfristigen Konsolidierungsformation letzte Woche wurde der langfristige Break des Abwärtstrends nochmals bestätigt. Aus charttechnischer Sicht ist der Weg zu deutlich höheren Kursen damit frei.

    Fazit:

    Bei Petrobras tut sich was. Die bevorstehenden Wahlen in Brasilien und die Restrukturierungsmaßnahmen sind die treibenden Faktoren in den nächsten Wochen.  Dennoch bleibt ein gewisses Restrisiko, das man bspw. mit einem passenden Bonuszertifikat abfedern kann.

    Ihr
    Stefan Böhm
    Chefredakteur DaxVestor

     



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    Stefan Böhm
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    Stefan Böhm ist Börsianer mit Leib & Seele. Über die Internetseite www.boehms-dax-strategie.de bietet der Diplom-Volkswirt und Börsenjournalist eine Wissensplattform vom Börsenanfänger bis zum Börsenprofi. Seit 1994 publiziert Böhm in renommierten Fachmagazinen (z.B. als Chefredakteur des Optionsschein-Magazins) und gibt seit 2001 als Geschäftsführer der ATLAS Research GmbH Börsenmagazine und Briefe heraus. Zu seinen Erfolgen zählen nach eigenen Angaben u.a. die punktgenaue Warnung vor der Finanzkrise (2007 mit Gewinn + 335%), das Setzen auf steigende Aktienkurse (seit 2012) und die Vorhersage des Rohöl-/Rubel-Crash (2014).

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    Verfasst von 2Stefan Böhm
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