Egbert Prior

Batterien setzen Paragon unter Strom

Finanzkrise 2009. Insolvenz. 2010 der Neustart. Ein turnaround wie aus dem Bilderbuch. Längst verdient das Unternehmen wieder gutes Geld. 2013 kletterte der Umsatz um rund 5% auf 74 Millionen, die Ebit-Marge knapp 11%. Wie geht es weiter? – Wir sprechen mit Gründer, Mehrheitsaktionär (52%) und Vorstandschef Klaus Dieter Frers. Für 2014 stellt der Unternehmer einen weiteren Anstieg der Erlöse um etwa 8% auf knapp 80 Millionen in Aussicht. Die neue Sparte Elektromobilität könnte 2015 sogar einen Umsatzsprung um weitere 20% möglich machen. Damit rückte die magische Umsatzmarke von 100 Millionen in greifbare Nähe. Konkret geht es bei den neuen Aktivitäten um speziell gefertigte Batteriepacks, die in Fahrzeugen oder Solaranlagen zum Einsatz kommen. Firmenlenker Frers sieht  über die kommenden fünf Jahre ein zusätzliches Umsatzpotential von insgesamt bis zu 150 Millionen Euro. Karosserie-Kinematik ist ein weiteres neues Segment von Paragon. Zu diesen Aktivitäten zählen beispielsweise bewegliche Spoiler. Gut 10% vom Umsatz will Frers im laufenden Turnus in F&E stecken. Auch in den drei angestammenten Geschäftsfeldern – Sensoren, Akustik, Cockpit – ist Paragon für Premiumhersteller unterwegs. Die wichtigsten Kunden, die 80% des Konzernumsatzes repräsentieren: Audi, VW, Porsche, BMW und Daimler. Mehrere 100 Produkte hat Paragon im Sortiment, darunter Freisprechmikrofone, Luftsensoren, Anzeigeninstrumente oder Bedienelemente. Der Aktienkurs hat sich auf aktuell 13,68 Euro gemausert, WKN 555869. Im Tiefpunkt der Krise waren es im Oktober 2009 nur noch 85 Cent. Dennoch ist der momentane Börsenwert mit ca. 56 Millionen noch überschaubar. Für den laufenden Turnus veranschlagen wir den Jahresüberschuß auf gut 4 Millionen, 2015 könnte der Gewinn um ungefähr 50% auf mehr als 6 Millionen springen. Die neue Batteriesparte! So gesehen beliefe sich das KGV auf weniger als 10. Fazit: Die Story hat sich noch nicht überall herumgesprochen, die Aktie hat weiteres Potential.