Fehlerhafte Immobilienkredite
Kreditwirtschaft alarmiert - Widerrufsjoker aufgrund fehlerhafter Widerrufsbelehrung
In der Auseinandersetzung um fehlerhafte Baudarlehen will Justizminister Heiko Maas der Bankenbranche nicht beispringen, berichtet das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. Derzeit erwägen Tausende Verbraucher die Rückabwicklung ihrer Immobilienkredite. Die Begründung: Bis zu 80 Prozent aller zwischen 2002 und 2010 abgeschlossenen Darlehensverträge beinhalten fehlerhafte Widerrufsbelehrungen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Zinslage bei Immobilienkrediten wollen immer mehr Kreditnehmer über diesen „Widerrufsjoker“ günstig umschulden.
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Die Verbände der Deutschen Kreditwirtschaft fordern deshalb ein Eingreifen der Politik. Es wäre „zu begrüßen“, zitiert das Nachrichten-Magazin aus einer Erklärung, wenn der „Gesetzgeber eine zeitliche Obergrenze für Widerrufe von Altverträgen schaffen würde“. In anderen Branchen seien für ähnliche Fälle Übergangsfristen von einem Jahr festgelegt worden. Maas hält davon aber wenig. „Eine gesetzliche Begrenzung der alten Widerrufsrechte“ würde „erheblich in bestehende Verbraucherrechte eingreifen“ und sei „nicht gerechtfertigt“, erklärt eine Sprecherin seines Hauses auf Anfrage des „Spiegel“. Es sei Sache der Justiz, im „konkreten Einzelfall“ zu entscheiden.