Experten erwarten Besserung
Silberpreis trotz Angebotsdefizit bislang noch auf niedrigem Niveau
Silber wird gelegentlich als „Gold auf Steroiden“ bezeichnet, da es erheblich höhere Preisschwankungen aufweist als sein großer Bruder, mit dem es untrennbar verbunden ist. Tatsächlich ist der
Preis quasi aller Edelmetalle mit dem Goldpreis verbunden, auch wenn das aus fundamentaler Sicht eigentlich nicht der Fall sein sollte und, insbesondere bei
Silber, Angebot und Nachfrage aus der Industrie im Vordergrund stehen sollten.
In den letzten zwei Jahren des Goldpreisrückgangs ist es Silber so noch schlechter ergangen als Gold. Es tendiert dazu im Abwärtstrend stärker zu fallen und im Aufwärtstrend schneller zu steigen.
Eine viel beachtete Kennzahl in Bezug auf dieses Verhalten des Silberpreises ist die so genannte Gold:Silber-Rate, die misst, wie viele Unzen Silber nötig sind, um eine Unze Gold zu erwerben. In
den vergangenen Jahren schwankte diese zwischen 35 und 70. Aktuell liegt sie an der 70er Marke und damit auf dem schlechtesten Wert seit vier Jahren.
In Wahrheit aber sollte Silber als Industriemetall betrachtet werden. Die industrielle Nutzung des Metalls in all ihren Varianten (Schmuck eingeschlossen) macht rund 75% der weltweiten
Silbernachfrage aus. Die Hauptverwendung von Silber ist heutzutage der Einsatz als Industriemetall im Bereich der Elektronik, Photographie, Solarzellen sowie in der Medizin und dem Umweltsektor
(insgesamt rund 50%). Viele der Eigenschaften von Silber im Bereich der Industrie ähneln zwar denen von Gold, aber natürlich macht sein wesentlich geringerer Preis den Einsatz als Industriemetall
erheblich attraktiver.
Was vielleicht überrascht, wenn man den derzeitigen Silberpreis betrachtet, ist, dass die jüngsten Daten der Sepzialisten von Metals Focus darauf hindeuten, dass am Silbermarkt dieses Jahr erneut
ein Angebotsdefizit vorherrschen wird – der Preis aber immer weiter gefallen ist. Silberfans – und davon gibt es immer noch viele – werden auf die undurchsichtigen Geschehnisse am COMEX Silbermarkt
als Wurzel allen Übels hinweisen, wo die Großbanken enorme Silber-Shortpositionen halten und nach Ansicht der „Silver Bugs“ über die Mittel verfügen, den Silbermarkt in die ihnen genehme Richtung
zu manipulieren.
Aber Silber ist immer noch ein attraktives Investment. Es gibt trotz der schwachen Performance kaum Anzeichen für einen großen Ausverkauf und Metals Focus geht auch nicht davon aus, dass ein
solcher in näherer Zukunft bevorsteht. Zum Teil spielt die Volatilität Silber dabei in die Hände. Sollte der Goldpreis sich zum Jahresende tatsächlich erholen, wie es viele Experten immer noch
erwarten, dann dürfte Silber noch wesentlich stärker steigen und bessere Renditen generieren.
Es kann zudem gut sein, dass der Markt Silber auf dem aktuellen Niveau als „günstig“ betrachtet und es als unwahrscheinlich ansieht, dass die Gold:Silber Rate lange auf dem derzeitigen Niveau
verbleibt. Metals Focus rechnet mit einer Handelsspanne von 18,50 bis 21,60 USD pro Unze Silber bis zum Jahresende, obwohl diese Schätzung schon etwas älter sein dürfte. Sollte das obere Ende
dieser Handelsspanne erreicht werden, dann deutet das auf einen sehr starken Anstieg von 25% in weniger als drei Monaten hin. Das sieht vielleicht unwahrscheinlich aus, aber an diesen Märkten ist
zurzeit alles möglich. Allein die vielen geopolitischen Krisenherde könnten den Goldpreis treiben – und den Silberpreis (Gold auf Steroiden) gleich mit.
2015 erwartet Metals Focus einen Wendepunkt für den Silberpreis mit einem moderaten Aufschwung zum Jahresende. Die Experten glauben, dass im kommenden Jahr die Profiinvestoren an den Silbermarkt
zurückkehren werden – angelockt von noch besseren fundamentalen (Angebot/Nachfrage) Voraussetzungen, da die Industrienachfrage nach Ansicht der Spezialisten weiter steigen dürfte. Die
Minenproduktion sollte ihrer Meinung zufolge im Gegensatz dazu nur leicht, um vielleicht 1% zulegen, was aber durch eine anhaltende Schwäche beim Recyceln von Altmetall gleich wieder aufgewogen
werden dürfte, so Metals Focus.
Auf der Nachfrageseite erwarten die Experten ein anhaltendes Wachstum der industriellen Silbernutzung, da man damit rechnet, dass die Weltwirtschaft sich erholt und auch die Nachfrage nach
Silberschmuck und Silberware steigt. All das deutet auf eine Ausweitung des Angebotsdefizits bei Silber hin, was eigentlich einen positiven Einfluss auf den Silberpreis haben sollte. Allerdings,
und das war in der Vergangenheit oft genug zu beobachten, ist es angesichts der Art, wie die Silbermärkte heutzutage funktionieren, schwierig eine genaue Preisentwicklung vorherzusagen.
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