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    Nach Semafo-Offerte  2623  0 Kommentare
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    Orbis Gold – Kommt es zu einem Bieterstreit?

    Die australische Orbis Gold (WKN A1J2RN), die derzeit ihr Goldprojekt Natougou in Burkina Faso entwickelt, versucht sich der Übernahmepläne des kanadischen Produzenten Semafo (WKN 898253)zu erwehren. Auf 140 Mio. Dollar beläuft sich das feindliche Übernahmeangebot der Kanadier, was nach Ansicht von Orbis viel zu wenig ist – trotz eines Aufschlags von 80 bis 90%. Nun kommen Spekulationen auf, dass sich ein weiteres Unternehmen für Orbis interessieren könnte.

    Natougou hat zuletzt beeindruckende Wirtschaftlichkeitsergebnisse erbracht, auch wenn diese lediglich aus einer vorläufigen Studie stammen. Diese schätzt den internen Zinsfuß des Projekts auf 100% (nach zuvor 60%), nachdem die Minenpläne angepasst und eine neue Ressourcenschätzung berücksichtig wurden. Die Amortisierungsdauer wird mit nur acht Monaten veranschlagt.

    Beeindruckend ist das, aber ein Großprojekt ist es nicht. Die Produktion des ersten Jahres soll auf Natougou, die Lagerstätte soll im Tagebau ausgebeutet werden, bei 412.000 Unzen Gold liegen, was auch die geringe Amortisierungsdauer eines Projekts erklärt, das 234 Mio. Dollar an Investitionen benötigt, um die Produktion zu erreichen.

    Danach aber geht der Ausstoß zurück. Über das auf rund sieben Jahre geschätzte Minenleben, soll das Projekt durchschnittlich 218.000 Unzen Gold pro Jahr fördern. Das allerdings ist stark auf das erste Produktionsjahr zurückzuführen. Im zweiten dürfte der Ausstoß auf 290.000 Unzen des gelben Metalls sinken und in der Folge zwischen 100 und 200.000 Unzen Gold pro Jahr liegen.

    Dass ein solches Projekt auch einen der großen Konzerne der Goldbranche interessiert, kann man nicht vollständig ausschließen. Doch für die Barrick Gold (WKN 870450), der Branchenprimus fördert mehr als 7 Mio. Unzen Gold pro Jahr, dürften Minen mit weniger als 200.000 Unzen pro Jahr nicht sonderlich spannend sein. Was auch für den Rest der ersten Riege Goldcorp (WKN 890493), AngloGold Ashanti (WKN 164180), Newmont Mining (853823) usw. gelten dürfte.

    Trotzdem gibt es natürlich mögliche Interessenten. Orbis hat erklärt, man befinde sich in Gesprächen über Alternativen zum Angebot von Semafo. Ob das bedeutet, dass es andere Unternehmen gibt, die darauf aus sind, eine freundliche Übernahme abzuschließen, oder ob es um strategische Deals geht, ist nicht bekannt.

    Ein Problem für Orbis ist auf jeden Fall eine Finanzierungsvereinbarung mit Greenstone Resources über 20 Mio. Dollar, die das Unternehmen bis zur Machbarkeitsstudie finanzieren könnte. Doch diese Finanzierung, die noch der Zustimmung der Aktionäre bedarf, hat einen Preis von 0,42 AUD pro Aktie. Es ist natürlich etwas unglücklich, wenn man die Aktionäre bittet, dem zuzustimmen, während Semafo 140 Mio. AUD bzw. 0,65 AUD pro Aktie bietet. Worauf die Kanadier natürlich sofort hinwiesen.

    Aber so schwer ist es nicht, sich vorzustellen, dass Gespräche über eine Anpassung der Finanzierung geführt werden. Und sollte das gelingen, ob mit Greenstone oder einer anderen Gesellschaft, dann hätte Semafo Orbis einen großen Gefallen getan. Denn dann würde das Unternehmen entweder mehr Kapital für die gleiche Verwässerung erhalten oder den gleichen Betrag bei geringerer Verwässerung.

    Es ist zudem auch nicht schwer zu glauben, dass andere Bergbaugesellschaften an Orbis interessiert sind. Schließlich gibt es nicht viele Lagerstätten wie Natougou in bergbaufreundlichen Regionen Afrikas wie Burkina Faso. Die wahrscheinlichen Kandidaten sind die mittelgroßen Produzenten und Juniors, die in der Region aktiv sind.

    Dazu würden gehören: African Barrick (WKN A1CTRD), Iamgold (WKN 899657), B2Gold (WKN A0M889), Endeavour Mining (WKN 165247) und Resolute Mining (WKN 794836). Was die Cash-Ressourcen angeht hätten Endeavour und Resolute Mining wohl keine ausreichenden Reserven, um Semafo zu übertrumpfen. Semafo selbst verfügte allerdings zum Ende des letzten Quartals lediglich über 112 Mio. Dollar an liquiden Mitteln und müsste für den Orbis-Deal wohl auch auf Kredite zugreifen.

    Analysten glauben, dass African Barrick am ehesten in Frage käme. Das Unternehmen verfügt über liquide Mittel von rund 270 Mio. Dollar und könnte daran interessiert sein, den immer noch großen Anteil der Muttergesellschaft Barrick Gold durch die Aufnahme weitere Kapitals gegen Aktien zur Finanzierung von Natougou zu verwässern.

    Auch die anderen Kandidaten verfügen über Cash, es ergeben sich aber auch offene Fragen. Iamgold zum Beispiel kann mit rund 1,3 Mrd. Dollar arbeiten, von denen 530 Mio. aus dem jüngst angekündigten Verkauf der Niobmine des Unternehmens stammen. Bei dem Rest der Mittel handelt es sich zum Großteil um nicht genutzte Kreditfazilitäten. Und die Frage ist, würde sich Iamgold wirklich in Westafrika engagieren wollen? Es gibt Stimmen, die besagen, dass das Unternehmen sich eher auf andere Regionen konzentrieren würde.

    Im Gegensatz dazu fühlt sich B2Gold offensichtlich in Westafrika wohl. Schließlich hat man zuletzt bereits zwei Akquisitionen in der Region getätigt. Allerdings hat man gerade erst die 5 Mio. Unzen Gold der Fekola-Lagerstätte in Mali durch die Übernahme von Papillon Resources erworben. Es ist also fraglich, ob B2Gold sich aktuell ein weiteres Entwicklungsprojekt aufhalsen will.

    Es könnten also rivalisierende Gebote kommen, freundlich oder feindlich, doch Semafo macht es möglichen Konkurrenten mit der Cash-Offerte und dem zumindest nicht spottbilligen Gebot nicht einfach.

    Orbis jedenfalls hat Zeit. Das Unternehmen könnte darauf hinarbeiten, einen strategischen Deal über ausreichend Kapital zu erzielen, um genug Kapital – und vielleicht mehr – zu erhalten, um die Machbarkeitsarbeiten abzuschließen. Oder das Unternehmen könnte seine Aktionäre zu überzeugen versuchen abzuwarten und erst über einen Verkauf nachzudenken, wenn das Projekt näher an der Produktion ist. Denn dann könnte man deutlich mehr verlangen als die 140 Mio. Dollar, die jetzt geboten werden.


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