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    Egbert Prior  2966  0 Kommentare Francotyp-Postalia: Mit DE-Mail gegen Schwund im Briefgeschäft

    Frankiermaschinen. Rund um den Globus gibt es drei große Player. Pitney Bowes (USA), Neopost (Frankreich) und Francotyp-Postalia. Die Berliner halten einen Weltmarktanteil von etwa 10%. Auf den ersten Blick erscheint die Branche nicht sexy, sie schrumpft. Das Volumen ist dennoch beachtlich, jährlich werden 380 Milliarden Geschäftsbriefe versandt. Wir sprechen mit Vorstandschef Hans Szymanski. Der CEO möchte der Erosion Paroli bieten. Durch den Aufbau neuer Geschäftsfelder. Francotyp ist neben Deutscher Telekom und United Internet einer von drei zugelassenen Anbietern der DE-Mail, die einen rechtsverbindlichen E-Mail-Verkehr ermöglichen. Bislang sei das Geschäft zwar noch winzig, doch die im Vergleich zur traditionellen Briefpost wesentlich niedrigeren Kosten würden der DE-Mail schon bald zum Durchbruch verhelfen. In drei bis fünf Jahren erwartet Szymanski, daß etwa 10% der rechtsverbindlichen Post elektronisch abgewickelt wird. Das daraus resultierende Umsatzvolumen für die Hauptstädter veranschlagt der Manager auf 20 Millionen p.a.. Sicherlich führt die Entwicklung gleichzeitig zu einem Schwund im traditionellen Geschäft, doch rechnet Szymanski bei der elektronischen Post mit wesentlich höheren Margen. Vergleichbar mit denen, die in der Softwarebranche an der Tagesordnung seien. Daneben forcieren die Berliner auch ihr Dienstleistungsgeschäft. Bei Unternehmenskunden holt Francotyp die Post ab, sortiert, frankiert etc.. 45 Millionen Umsatz bringt diese Sparte aktuell, die Gewinnmargen liegen allerdings verhältnismäßig niedrig. Außerdem treibt Szymanski die weltweite Expansion voran. Beispiel Frankreich. Der größte Frankiermaschinenmarkt überhaupt. Bis 2013 war Francotyp hier noch nicht vertreten. Jetzt schon mehr als 1.000 Kunden, in drei bis fünf Jahren erhofft sich Szymanski 10 bis 15 Millionen Erlöse. Auch Schwellenländer wie Brasilien oder Rußland hat Szymanski im Visier. So läßt sich, auch wenn der Markt insgesamt schrumpft, Wachstum generieren. Für das laufende Geschäftsjahr plant das Unternehmen 173 Millionen Umsatz und 12 Millionen Gewinn (Ebit). Negative Wechselkurseffekte (starker Dollar) sind in dieser Prognose allerdings noch nicht berück-sichtigt, sie könnten den Gewinn um schätzungsweise eine Million schmälern. 2013 waren 169 Millionen durch die Bücher gegangen, das Ebit gut 10 Millionen. Für die kommenden Jahre kann sich Szymanski ein Wachstum der Erlöse um 3 bis 5% jährlich vorstellen, die Ebitda-Marge soll von etwa 13 auf 15% klettern. Als Szymanski 2008 in den Vorstand eintrat, steckte das Unternehmen tief in den roten Zahlen. Dann Umstrukturierung, Kosten runter. Der Aktienkurs (WKN FPH900) spurtete von 50 Cent auf aktuell 3,90 Euro. Börsenwert ganze 63 Millionen. Nur ein Drittel des Umsatzes! Das KGV ungefähr 10. Mit einer Eigenkapitalquote von nur 19% ist die Bilanz allerdings immer noch angegriffen. Fazit: Die Umbruchsituation beinhaltet Risiken, bietet aber auch beträchtliche Chancen.




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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Francotyp-Postalia: Mit DE-Mail gegen Schwund im Briefgeschäft Frankiermaschinen. Rund um den Globus gibt es drei große Player. Pitney Bowes (USA), Neopost (Frankreich) und Francotyp-Postalia. Die Berliner halten einen Weltmarktanteil von etwa 10%. Auf den ersten Blick erscheint die Branche nicht sexy, sie …