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    finanzmarktwelt.de  2590  1 Kommentar
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    Der Raubzug geht weiter! Nächstes Kapitel: Negativ Zinsen für Sparer

    Von Marc Friedrich und Matthias Weik

    Jetzt ist es soweit. In Deutschland verlangt mit der Skatbank, die Internet-Tochter einer Volksbank in Thüringen, die erste Bank Strafzinsen auf Guthaben von mehr als 500 000 Euro. Fällig wird der der Negativzins für den Kunden erst, wenn seine Gesamteinlagen, die drei Millionen Euro Grenze überschreiten. Somit wird dies die meisten Bundesbürger vorerst nicht betreffen. Jedoch ist jetzt nicht mehr von der Hand zu weisen, dass Deutschlands Sparer endgültig die Zeche für die vollkommen aus dem Ruder gelaufene Rettungspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) bezahlen. Die Finanzielle Repression geht unvermindert weiter und legt sogar einen Zahn zu. Dies haben wir leider folgerichtig in unseren beiden Büchern prognostiziert. Die nächste Krise können die Staaten nicht mehr selber stemmen sondern jetzt müssen die Bürger und Sparer herangezogen werden. Wobei, auch die Rettung der Finanzwelt 2008-2012 haben selbstverständlich auch wir alle bezahlt. Denn wir sind der Staat! Es ist völlig egal welchen Namen man den Rettungsorgien gibt. Ob Bail-Out oder Bail-In – zahlen tut im Endeffekt immer der Bürger.

    Heute wird noch der eine oder andere Bürger sagen: “Diese Maßnahme betrifft mich nicht, weil ich nicht soviel Geld auf dem Konto habe.“ Dies kann sich jedoch ganz schnell ändern. Was wenn eine alternativlose Notsituation eintritt und die Banken wieder wild und aufgeregt mit ihrer Systemrelevanzkarte wedeln? Dann werden die Akutere in Politik wie gewohnt schnell huschen um die Märkte nicht zu verunsichern und alles tun. Sei es auch noch so irrsinnig und teuer. Dann werden aus den 500.000 Euro Guthaben eben mal ganz schnell 500 Euro Guthaben, die mit Negativ-Zinsen besteuert werden. Hier möchten wir kurz nach Spanien verweisen: Dort hat die Regierung im Juli alle Konten mit einem Strafzins von 0,003% belastet – dies aber rückwirkend zum 01.01.2014! Wir sehen also, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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    Noch wird von Seiten der Volksbanken und Sparkassen für Beruhigung gesorgt. Laut dem Raiffeisen- und Volksbanken-Verband BVR und des Sparkassenverbands DSGV soll die Causa Skatbank ein Einzelfall bleiben. Eine BVR-Sprecherin teilte mit: „Der BVR spricht sich weiterhin gegen negative Zinssätze für Einlagen von Privatkunden aus.“ Laut DSGV sei der Wettbewerb in Deutschland so intensiv, dass er Strafzinsen nicht zulasse. Asoka Wöhrmann, seines Zeichens Chefanlagestratege der Deutschen Asset & Wealth Management und somit oberster Vermögensverwalter der Deutschen Bank, sieht das bereits grundlegend anders. Nach seiner Einschätzung werden Strafzinsen auf Konten und Sparbüchern von Geschäfts- sowie Privatkunden bald zur Normalität.

    Wir sollten uns alle vor Augen führen was diese Aussage bedeutet. Nachtigall ich hör dir trapsen.
    Es ist unabdinglich sich zu verinnerlichen, was Geld überhaupt ist. Geld ist der Gegenwert für die menschliche Arbeit, Geld ist also ein Anspruch auf Waren oder Dienstleistungen. Die Bürger können ihr Geld durch Konsum verbrauchen oder aber auf eigenen Konsum verzichten und sparen. Dieser gegenwärtige Konsumverzicht wurde, bis die Notenbanken global angefangen haben die Zinsen immer weiter zu senken und somit begannen „Geld zu drucken“, mit Zinsen belohnt. Sparer haben ihr Geld der Bank gegen Zins geliehen und diese hat es weiter an Unternehmen gegen einen höheren Zins weiterverliehen. Diese Unternehmen haben Waren hergestellt beziehungsweise Dienstleistungen erbracht und mit den erwirtschafteten Erträgen den Kredit abbezahlt. Sparer haben also durch ihren Konsumverzicht Investitionen und somit Wirtschaftswachstum ermöglicht. Heute ist der Sachverhalt grundlegend anders. Die Notenbanken drucken Geld um faktisch bankrotte Staaten und marode Banken künstlich am Leben zu erhalten. Die Banken werden mit dem billigem Geld der Notenbanken überflutet und das Geld der Sparer ist nichts mehr wert – bzw. schmilzt wie Eis in der Wüstensonne. Dies widerspiegelt sich in den niedrigen Zinsen. Auf Grund dessen wird der Sparer durch die Notenbanken seiner Möglichkeit beraubt aktiv für das Alter vorzusorgen. Eine verheerende Altersarmut ist vorprogrammiert.

    Jedoch kann der Sparer, dessen Sparvermögen sich auf über 5 Billionen Euro belaufen knallhart zurückschlagen.
    Den Protagonisten bei der EZB, in der Politik und der Finanzbrache sollte bewusst sein, was geschieht, wenn der Sparer anfängt zu rechnen und folglich eiskalt zurückschlägt und sein hart erarbeitetes Geld abzieht und ins Bankschließfach legt anstatt es auf seinem Konto zu belassen. Dies geschieht spätestens dann, wenn die Verluste durch Negativzinsen die Kosten eines Schließfachs übersteigen. Auch der EZB sollte klar sein, dass die Bürger Europas rechnen können. Fakt ist, dass nur ein Bruchteil der Buchgeldmenge tatsächlich physisch als Bargeld existiert. Die Ausbezahlung allen Buchgeldes (aller Kontostände) ist unmöglich. Kontostände sind nichts anderes als Zahlungsversprechen, von denen bereits im Voraus feststeht, dass sie nicht eingehalten werden können. Vom praktischen Standpunkt her gesehen könnte man es durchaus als ungedeckten (bzw. kaum gedeckten) Scheck sehen. Abgesehen davon gehört das Geld auf dem Konto nicht dem Sparer sondern der Bank. Ja, Sie lesen richtig! Der Sparer hat der Bank lediglich einen unverschämt günstigen Kredit gegeben. Dies sollte seit dem sogenannten Bail-In auf Zypern, die Gläubiger (Aktionäre, Anleihebesitzer und Sparer) retteten die Banken, bekannt sein. Heute ist das Zypernmodel europäisches Gesetz. Unser Finanzminister hat es schon gesagt: Bei der nächsten Krise müssen alle Gläubiger zur Kasse gebeten werden. Vor allem die Sparer. Denn die sind Gläubiger der Banken mit dem prall gefülltesten Portmonee. Der Sparer hat lediglich eine Forderung an ein Unternehmen, welches bis unters Dach verschuldet ist. Ein Blick auf den Eigenkapitalanteil ihrer Bank wird Ihnen das bestätigen. Bisher haben die meisten Sparer diesen Aspekt noch nicht bedacht. Doch spätestens wenn sie anfangen draufzuzahlen wird ein Umdenken stattfinden und die Banken stehen vor einem immensen Problem. Da jedoch nur zwei Prozent aller Euros physisch existieren, wird die Politik dies anhand von Bargeldabhebungsbeschränkungen zu unterbinden wissen.

    Bargeldabhebungsbeschränkungen bedeuten nichts Weiteres als, dass Sie sich nicht mehr gegen die Enteignung der EZB wehren können und dafür bestraft werden, dass Sie etwas für das Alter zurücklegen möchten. In Zeiten von oftmals manipulierten Märkten und teilweise gigantischen Blasen an Aktien- und Immobilienmärkten klingt die Aussage von Asoka Wöhrmann, dessen Bank selbst im letzten Quartal einen Verlust von 92 Millionen Euro verbucht hat: „Statt sich arm zu sparen, müssen wir Deutschen wieder mehr konsumieren und gleichzeitig vernünftig investieren“ wie blanker Hohn. Es gibt kein Grundrecht auf Zinsen, jedoch steht heute noch einem jeden frei, das Geld auf dem Konto zu belassen oder ins Bankschließfach zu legen. In beiden Fällen gewinnt die Bank – beim Geld im Schließfach oder zu hause jedoch bedeutend weniger und das Geld gehört Ihnen. In unruhigen Zeiten kann dies ein äußerst beruhigendes Gefühl sein.
    Fakt ist: die nächste Krise kommt und wir werden alle dafür zahlen müssen. Noch kann ein jeder frei entscheiden wie viel er zahlen will. Unser Geldsystem ist am Ende und bald kommt die Rechnung auf den Tisch. Die Negativzinsen sind nur ein weiterer, desperater Versuch dem todgeweihten System mehr Leben einzuhauchen. Aber eigentlich ist es nur ein überdeutlicher Warnhinweis.

     

     

    Matthias Weik und Marc Friedrich schrieben 2012 zusammen den Bestseller “Der größte Raubzug der Geschichte – warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“. Es war das erfolgreichste Wirtschaftsbuch 2013. Seit April 2014 gibt es eine aktualisierte und überarbeitete Taschenbuchausgabe. Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist die Lösung – Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“ , haben sie es bis auf Rang 2 der 10 Spiegel Bestsellerliste geschafft sowie auf Rang 1 im Manager Magazin und Handelsblatt. In ihm haben sie u.a. die EZB Leitzinssenkung und Minuszinsen für die Banken, die Absenkung des Garantiezins bei den Lebensversicherungen sowie den Ausgang der EU-Wahl richtig prognostiziert. Auch einen heftigen Börsencrash haben sie darin in Aussicht gestellt. Im November 2014 erscheint das Buch „Der Crash ist die Lösung“ als Hörbuch.
    www.friedrich-weik.de



    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
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