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    Geldpolitik dominiert die Börsen  2412  0 Kommentare Draghi feuert die Märkte an

    Draghi will mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln eine mögliche Deflation in Europa bekämpfen. Nach der Rede auf dem Frankfurter Bankenforum machte der DAX zwar Freudensprünge und auch die Wall Street erreichte neue Höchtskurse. Über Risiken und Nebenwirkungen macht sich kaum einer Gedanken.

    Der EZB-Chef Mario Draghi verzückte die Finanzmärkte beim Frankfurter Bankenforum mit wenigen Worten: „Wir werden tun, was wir tun müssen“. Gemeint sind damit die expansive Geldpolitik und der Ankauf von Anleihen und Wertpapieren, um einer Deflation zu begegnen. Die Maßnahmen von Draghi sind nicht unumstritten, sorgten aber am Freitag für ein Kursfeuerwerk beim DAX. Über die Risiken und Nebenwirkungen in der Zukunft macht sich dabei kaum einer Gedanken.

    Draghi zündet die Bazooka

    Der EZB-Chef Mario Draghi machte am auf dem Frankfurter Bankenforum klar, was er in der Zukunft vor hat. Er will die Inflation wieder anheizen und – nach japanischem Vorbild - von 0,4 auf 2 Prozent bringen, um einer Deflation zu begegnen. Zudem sollen die Banken wieder mehr Kredite in Europa geben können. Dennoch müssen auch die Politiker ihre Hausaufgaben machen und mehr in Infrastruktur investieren. Mit dem Aufkauf von Covered Bonds (Pfandbriefen) und sogenannten ABS-Papieren (asset backed securities, also verbrieften Wertpapieren) von Banken will er dafür sorgen, dass die Banken wieder mehr Kredite vergeben.

     Damit holt er die „Bazooka“ raus. Die „Bazooka“ war ursprünglich ein Begriff für eine deutsche Panzerabwehrrakete, wird jetzt aber dafür verwendet, wenn die Notenbank eine sehr expansive Geldpolitik betreibt, um die Märkte zu stimulieren. Es wird vermutet, dass die EZB Wertpapiere, darunter wohlmöglich später auch Staatsanleihen und Wertpapiere der Banken im Volumen von 1 Billion € aufkaufen wird.

    Negativzinsen bei der Commerzbank AG

    Diese Maßnahmen sind nicht unumstritten. Sie sind aber den Maßnahmen der amerikanischen Notenbank (FED) und der japanischen Notenbank sehr ähnlich. Durch die Niedrigzinspolitik werden schon jetzt die Sparer bestraft. Den deutschen  Sparern kostet die 0-Zinspolitik 23 Mrd. € im Jahr. Eine Altersversorgung durch Sparen ist jetzt durch die niedrigen Spareinlagenzinsen von fast null Prozent nicht mehr möglich. Sie dient aber den Unternehmen, die sich jetzt sehr preiswert finanzieren können. Zwei Großbanken, darunter erstmals auch die Commerzbank AG, fordern jetzt sogar Negativzinsen bei einem Anlagevolumen von über 500.000 €.

    Der Sparer verliert auch an Kaufkraft, denn das Ersparte ist durch die Inflation von 0,4% weniger wert als im Jahr zuvor. Die Niedrigzinspolitik der Notenbank führt aber auch zu einer Blase am Anleihenmarkt. Es gab noch nie so niedrige Renditen bei Bundesanaleihen und Unternehmensanleihen in Europa, den USA und Japan. Dies ist für die Zukunft sehr gefährlich, denn Blasen lösen nach einigen Jahren oft in einem Crash auf. Die von der FED angekündigte Zinswende in den USA lässt aber noch auf sich warten.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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